"Das passt einfach"

Neue Unternehmer in der Marienstraße beleben und festigen den Ölberg als Standort für kreatives Handwerk. Zudem reduziert sich der Leerstand.

"Pop-Up-Shopping" nennt sich die Aktion, mit der Textildesignerin Anne Jonas-Ulbrich und Tomasz Lachmann, Designer und Kulturschaffender, aktuell in der Marienstraße für Aufsehen und Interesse sorgen.

Seit Mitte November bieten beide in gegenüberliegenden und bis dahin leerstehenden Ladenlokalen unweit vom Otto-Böhne-Platz ein nicht alltägliches Sortiment an dekorativen wie nützlichen Waren an, die auch als Weihnachtsgeschenke keine schlechte Figur machen. Für sechs Wochen, dann ist die Aktion zu Ende. Doch in den Verkaufsräumen geht es weiter: Während Jonas-Ulbrich sich dann auf Herstellung und Vertrieb von textilen Andenken mit Wuppertal-Bezug konzentriert, eröffnet auf der anderen Straßenseite Fabian Freese ein Fotoatelier.

Und es gibt weiteren unternehmerischen Zuwachs aus dem Bereich Kunst und Handwerk: Bäckermeisterin Julia Bottler, Betreiberin der "La petite Confiserie" an der Hochstraße, verlagert Anfang 2015 ihr Café an die Marienstraße. Ebenso geht im Kreuzungsbereich Charlottenstraße ein Siebdrucker an den Start, der mit fair gehandelten Materialien auch einen neuen Bezug zur Öffentlichkeit herstellen will.

  • Zwölf Fahrräder haben in der neuen
    Nordstadt : „Ölberg wieder Trendsetter“
  • Kunst : Ölberg-Ateliers öffnen gemeinsam
  • Ölberg
    Rundschau-Serie „Ecken neu entdecken“ : Ein Viertel für „Pioniere und Entdecker“

Thomas Weyland vom Unternehmerverein Nordstadt sieht in dieser Entwicklung eine wesentliche Bereicherung für den Ölberg: "Hier leben und arbeiten seit vielen Jahren Menschen aus dem Bereich Kunsthandwerk. Jetzt kommen weitere, festigen den Standort und sorgen mit neuen Ideen für eine Belebung der Szene. Andererseits reduziert sich der Leerstand der Ladenlokale, vergrößert sich das Produktangebot und die wirtschaftliche Bedeutung des Viertels nimmt zu."

Sicher, dass die Mieten am Ölberg für Unternehmer etwa um die Hälfte niedriger sind als im Stadtzentrum — das spielt eine Rolle. Für Weyland jedoch nicht eine Ausschlaggebende: "Das funktionierende multikulturelle Miteinander, der immer schon etwas linke und alternative Charme des Quartiers mit seinen vielen Häusern aus der Gründerzeit bieten ein einzigartiges Flair. So einzigartig wie die Produkte unserer Künstler und Kunsthandwerker. Das passt einfach."

(Rundschau Verlagsgesellschaft)