Neues Buch "Wuppertal so wie es war" Vergangenheit - live in Fotoform

Wuppertal · Bilder laufen nur noch im Internet? Keineswegs: Wuppertals Stadtarchivar Thorsten Dette hat jetzt mit dem Titel "Wuppertal so wie es war" einen aufwändig gestalteten Großformat-Bildband zusammengestellt, der 100 Jahre lebendiger Stadtgeschichte von 1870 bis 1970 abdeckt: Eine facettenreiche Zeitreise, die ältere ebenso wie junge Leser faszinieren kann.

Wuppertal anno dazumal
6 Bilder

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Über 300 historische Fotos stecken in dem Buch, für das Thorsten Dette, der selbst überhaupt erst seit sieben Jahren in Wuppertal lebt, ein Jahr Arbeit investiert hat. Die Schwarz-Weiß-Bilder, die Dette fast ausschließlich aus dem überreichen Fundus des Wuppertaler Stadtarchivs ausgewählt hat, dokumentieren einen weit gespannten Wuppertaler Themenbogen: Es geht um das Zusammenwachsen von Elberfeld und Barmen, um den Bau der Schwebebahn, die schrecklichen Bombennächte von 1943, um die Menschen, die den Wiederaufbau gestemmt haben.

Bilder:

Außerdem mit dabei: Bleiche und Textilindustrie, das Drei-Kaiser-Jahr, die Mobilmachung, Karneval, wie er früher einmal war — oder auch der echte "Zuckerfritz". Straßen, Gebäude — und immer wieder Menschen — hat Thorsten Dette so miteinander verknüpft, dass ein komplettes Spiegelbild der Wupper-Stadt mit ihrer abwechslungsreichen Geschichte sichtbar, nachvollziehbar, fast hautnah erlebbar wird.

Zu sehen sind verschiedene Orte zu verschiedenen Zeiten, so dass es auch spannend werden kann, die anhand der Bilder möglichen Vergleiche zur Gegenwart zu ziehen. Gerade das könnte, so Kultur-Dezernent Matthias Nocke, für jüngere Leute und Menschen, die gar aus anderen Ländern nach Wuppertal gekommen sind, besonders spannend sein, wenn sie sich ihre heutige Heimat erschließen — und sich fragen: Wie ist das eigentlich alles so geworden, wie es jetzt aussieht?

Viele der in "Wuppertal so wie es war" veröffentlichten Bilder sind erstmals zu sehen — außerdem ergibt sich durch hoch qualifizierte Bildbearbeitung eine ausgezeichnete Qualität. Thorsten Dette: "Jedes Foto erzählt eine Geschichte, die in Bildunterschriften und Zusatztexten deutlich wird, bei denen auf zugespitzte Kürze und Informationsdichte Wert gelegt wurde." Eberhard Illner, Leiter des Historischen Zentrums und zugleich Leiter des Stadtarchivs, verweist in diesem Zusammenhang auf die in jüngster Vergangenheit deutlich gestiegene Bedeutung von Fotos als wichtigem Detail innerhalb der Geschichtswissenschaft.

 Thorsten Dette hat ein Jahr Arbeit in seinen Foto- und Textband „Wuppertal so wie es war“ gesteckt.

Thorsten Dette hat ein Jahr Arbeit in seinen Foto- und Textband „Wuppertal so wie es war“ gesteckt.

Foto: Rundschau

Jürgen Kron, Geschäftsführer des Droste-Verlags, lobt die reibungslose Zusammenarbeit mit Wuppertal-Experte Thorsten Dette. Und er setzt für die "So wie es war"-Verlagsreihe auf Stadtarchive: "Wir wollen möglichst exklusives, sozusagen sprechendes Bildmaterial. Das ist fast nur dort zu finden."

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