Nicht unwidersprochen

Betr.: "Klinik ist kein Gratis-Hotel", Leserbrief, 2. September

Die Pflege und Versorgung eines schwer demenzkranken lieben Angehörigen mit einem Hotelurlaub im Krankenhaus zu vergleichen, zeugt von einer beachtlichen Ignoranz, die nicht unwidersprochen bleiben soll.

Ausdrücklich möchte ich dem Verfasser des Briefes beipflichten, dass das Krankenhauspersonal die Pflege eines Demenzkranken mit WeglaufTendenz nicht 24 Stunden leisten kann. Besonders in der Nacht ist eine ständige Überwachung der demenzkranken Patienten erforderlich, die eine einzelne Nachtschwester nicht gewährleisten kann.

Diese Pflege als "Geste" zu bezeichnen, wird der Ehefrau als Pflegerin nicht gerecht. Ihre Kräfte sind nach oft jahrelanger häuslicher Pflege begrenzt und können nicht mit "Ersparnis von Lebenshaltungskosten" und als "Anspruchsdenken der Kostenerstattung" bagatellisiert werden.

Ich möchte betonen, dass die Beteiligung der Krankenkasse an den Kosten für pflegende Angehörige bei einem Krankenhausaufenthalt gerecht ist und erwartet wird.

Marlis Ude, Augustastraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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