Kulturgenuss zum Nulltarif

Laut dem Wuppertaler Hochschul Sozialwerk (HSW) ist es eine deutschlandweit einmalige Kooperation: Seit vergangenem Jahr können Studenten gratis Veranstaltungen der Wuppertaler Bühnen besuchen.

 Naemi, Rebecca und Sabrina studieren auf Lehramt. Sie finden „Bühne frei für Studierende“ gut und können sich vorstellen, es im neuen Semester zu testen.

Naemi, Rebecca und Sabrina studieren auf Lehramt. Sie finden „Bühne frei für Studierende“ gut und können sich vorstellen, es im neuen Semester zu testen.

Foto: Florian Schmitz

HSW, Bühnen und Uni-Asta ziehen beim Projekt "Bühne frei für Studierende" seit 2014 an einem Strang. Jetzt haben die drei Kooperationspartner ein positives Fazit des ersten Jahres gezogen. In zwölf Monaten wurden 2.530 Tickets von den Studenten für Theater, Oper oder Sinfonieorchester gebucht. Diese Bilanz übertrifft die Erwartungen deutlich.

"Vor einem Jahr haben wir uns gefragt, ob das Projekt überhaupt erfolgreich wird", sagt Bühnen-Geschäftsführer Enno Scharwächter über den Testballon. Ziel sei es gewesen, die Studenten an die kulturelle Szene im Tal heranzuführen. Den Generationenwechsel unter den Theatergästen zu fördern. Und die jungen Leute stärker an die Stadt zu binden, in der sie studieren und damit einen großen Teil ihrer Zeit verbringen. "Wir schauen permanent auf die Uni. Nur Plakate und Programme zu verteilen, war uns aber in der heutigen Zeit zu wenig", so Schaarwächter.

Die Idee, eine "Bühnen-Flatrate" für Studenten und einen Begleiter anzubieten, wuchs im Gespräch mit HSW-Geschäftsführer Fritz Berger. Auch der Studierendenausschuss (Asta) der Uni war schnell dabei. Das Hochschul Sozialwerk und der Asta finanzieren die Karten seitdem mit jeweils 50 Cent. Das Geld kommt aus dem Semesterbeitrag und dem Sozialbeitrag, den die Studenten bezahlen müssen.

Dafür bekommen sie aber etwas zurück.

"Viele Kommilitonen pendeln nach Wuppertal. Ihnen bieten wir durch die Aktion einen Brückenschlag in die Stadt. Das Feedback ist durchweg positiv", sagt Asta-Vorstand Joshua Schneider, der regelmäßig Anfragen zur Bühnen-Flatrate beantworten muss.

Das Ticket zu buchen, ist relativ simpel. Ein Anruf ab zehn Tage vor der Vorstellung bei der Kulturkarte genügt, um zu reservieren. Am Tag der Veranstaltung werden die Karten bis zu zehn Minuten vor dem Start freigehalten und gegen Vorzeigen des Studentenausweises ausgegeben. "Das funktioniert problemlos", sagt Julia Haller, Marketingleiterin der Bühnen.

Welche Stücke die Wuppertaler Studenten gerne sehen, ist dadurch erfasst. Internationale Studenten besuchen die musikalischen Aufführungen wie die Oper oder die Konzerte. "Studenten aus dem Ausland kommen auch nach Deutschland, weil es als Kulturland gilt und sie davon profitieren wollen", sagt Fritz Berger. Ansonsten deckt sich der Geschmack der Studenten mit dem des restlichen Publikums. Topseller war die Oper "Tosca".

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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