Kommentar zum Thema Wupperpark und von der Heydt-Platz Bäume statt Beton? Natürlich!

Wuppertal · Viele Bäume und viel anderes Grün sind eine der Herzsäulen Wuppertals. Das war so, das ist so – und das wird so bleiben. Und das ist weiß Gott gut so. Gerade deswegen war ich in den letzten Wochen richtig sauer. Übrigens nicht etwa auf die Stadtverwaltung, sondern ganz im Gegenteil auf eine Reihe von Bürgern und einige Lokalpolitiker. Es geht um den Von der Heydt-Platz – vor allem aber um den Wupperpark.

 Redakteur Stefan Seitz ist sauer - weil nicht richtig zugehört und ins Leere diskutiert wird.

Redakteur Stefan Seitz ist sauer - weil nicht richtig zugehört und ins Leere diskutiert wird.

Foto: Bettina Osswald

Beim Von der Heydt-Platz lässt das Unken über dessen baum- und schattenlose Zukunft bei einigen Leserbriefschreibern einfach nicht nach. Obwohl die Wahrheit ganz anders aussieht. Hier die Fakten: Der Platz wird neu gestaltet, die bisherigen Bäume mussten dafür fallen. Der Platz bekommt ein neues Wasserspiel – und der Platz bekommt neue Bäume, die dort besser lebensfähig sein werden. Natürlich ist der Platz zurzeit eine wenig attraktive Baustelle. Kann mir irgendjemand der Protestler eine schöne Baustelle zeigen?

Was hätten die auch durch umfassendste Informationen nicht in ihrer Grantelei zu stoppenden Bürger an dieser Stelle gewollt? Einfach alles lassen, wie es war? So lange, bis alles richtig vergammelt ist? Was wollen diese Bürger, dass die Stadt tun soll? Gar nichts mehr?

Dann der Wupperpark. Seine Neugestaltung ist seit vielen Monaten öffentlich – mit neuen Bäumen, einem Weg entlang dem Wuppergeländer und vielen Dateils mehr. Die bisher dort stehenden Bäume sind nicht mehr zu halten, würden die Entstehung des Club- und Kulturbunkers sowie die komplette Platzneugestaltung ausbremsen. In der Döppersberg-Kommission, die nicht im Geheimen, sondern öffentlich tagt, hat das Stadtressort Grünflächen und Forsten über eine Stunde lang intensiv erklärt, beschrieben, mit Zahlen belegt, warum das Areal neue Bäume braucht. Und dass es NATÜRLICH neue Bäume bekommt.

Trotzdem treten einige Tage danach eine Reihe von Menschen (darunter auch Politiker der Grünen) im Rahmen einer Protestkundgebung unter dem Motto „Bäume statt Beton“ an. Bäume statt Beton? NATÜRLICH! Kein Mensch hat vor, am Von der Heydt-Platz oder am Wupperpark irgendetwas eiskalt zuzubetonieren.

Ich begreife nicht, wieso man – entgegen besseren Wissens – fahrlässig und öffentlich den Eindruck erweckt, dass irgendwer für eine Wuppertaler Zukunft ohne Bäume sorgen wolle. Mit solchem Verhalten wird implizit unterstellt, in der (Umwelt-)Verwaltung beziehungsweise im Ressort Grünflächen und Forsten säßen gefühllose Baum-Axtmörder, die nichts anderes als ein Wuppertaler Kettensägen-Massaker im Sinn hätten.

Das ist die Unwahrheit. Das Gegenteil ist richtig.

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