Tierschutzverein „Pechpfoten“ Kater Gucio: Von Wuppertal allein zurück nach Berlin?

Wuppertal · Kann ein Kater innerhalb weniger Tage mehr als 500 Kilometer zurücklegen, um zurück nach Hause zu kommen? Möglicherweise, sagt der Wuppertaler Tierschutzverein „Pechpfoten“.

Er ist wieder da,

Er ist wieder da,

Foto: Pechpfoten

Alles begann am 19. November in der Bundeshauptstadt. Dort war Kater Gucio unbemerkt in einen LKW gesprungen, dokumentiert von einer Überwachungskamera. Die Odyssee endete offenbar erst einen Tag später im Bergischen Land, als der LKW Wuppertal erreichte. Ein Tier sprang jedenfalls von der Ladefläche, konnte nicht gesichert werden und verschwand.

Derweil setzte die verzweifelte Familie aus Berlin alle Hebel in Bewegung. Und so erreichte der Fall am 29. November auch die Wuppertaler „Pechpfoten“, die ihrerseits den Katzenbund, das Veterinäramt, die internen Kontakte und die Medien einbezogen. Dennoch gestaltete sich die Suche alles andere als einfach.

„Ausgerechnet am Blombacher Bach ist Gucio aus dem LKW gesprungen, wo es vor Verkehr und LKWs nur so wimmelt. Wo mag er sich verstecken, wie könnte es gelingen, ihn zu finden und wieder nach Hause zu bringen? Auch wir sind ein bisschen ratlos. Aber ,Geht nicht, gibt's nicht", blickt die Vereinsvorsitzende Anke Süper zurück. Nachdem die Bilder des Tieres im Umlauf waren, erreichte den Verein eine Meldung, dass der Kater im Bereich der Straße Eschensiepen gesehen worden sei.

Die „Pechpfoten“ wurden umgehend erneut aktiv, ließen sich von der Familie eine Audio-Datei zusenden, um ihn anzulocken, dazu eine Decke mit seinem vertrauten Geruch. Außerdem wurde eine Futterstelle eingerichtet, die mit einer Wildkamera ausgestattet war. „Aber am Ende bleibt alles erfolglos, das Futter unangetastet. Am 7. Dezember gestehen wir uns ein, dass wir davon ausgehen müssen, dass er längst nicht mehr vor Ort ist, die Sichtung vielleicht auch nicht zutraf und Gucio versucht, nach Hause zu kommen“, erzählt Anke Süper.

 Daheim ...

Daheim ...

Foto: Pechpfoten

Sie recherchiert im Internet, stößt auf Geschichten, dass Katzen 30 Kilometer und mehr zurücklegen, um zurückzukehren. Doch zwischen Wuppertal und Berlin liegen allein auf der Luftlinie mehr als 450 Kilometer. „Das Einzige, was wir noch tun können, ist Daumen drücken und auf Sichtungen reagieren“, schwindet die Hoffnung.

Doch am 16. Dezember melden die Halter auf einmal: „Plötzlich stand er bei uns im Garten." Das Tier sei verängstigt und erschöpft gewesen, aber ansonsten wohlauf. „Wir haben nochmal zurückgefragt, ob er denn wirklich in dem LKW nach Wuppertal gewesen ist. Aber wir haben dann sogar noch Bilder der Überwachungskamera auf dem Grundstück bekommen, auf denen er gut sichtbar eingestiegen ist“, berichtet Anke Süper. „So ist und bleibt nun Gucio unser Weihnachtswunder 2023.“

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