Auftakt im Oktober Komödien-Comeback am Karlsplatz

Wuppertal · Es kommt wieder Leben auf die Bühne der Komödie am Karlsplatz. Acht Jahre nachdem "Schwarzwaldklinik-Pfleger" Jochen Schroeder die Pforten schließen musste, wird ab dem 8. Oktober an gleicher Stelle wieder Boulevard-Theater gespielt.

 Cordula Polster, in der Stuttgarter Boulevardtheater-Szene mit ihrem „Theaterschiff“ eine feste Größe, ankert von Oktober an auch am Wupperufer.

Cordula Polster, in der Stuttgarter Boulevardtheater-Szene mit ihrem „Theaterschiff“ eine feste Größe, ankert von Oktober an auch am Wupperufer.

Foto: Göntzsche

"Ein Bett für vier" heißt die Komödie, mit der die aus Heilbronn stammende Schauspielerin Cordula Polster die "Komödie Wuppertal" eröffnet. Die alte Bestuhlung ist verschwunden, einschließlich der Bühnentechnik investiert Polster komplett neu. Ohne konkrete Zahlen dafür zu nennen, lässt sie keine Zweifel aufkommen: "Ich verlasse mich nicht nur auf mein Glück." Zu ihrer Wuppertaler Filiale gehört ein Partner, der nicht öffentlich in Erscheinung treten möchte.

Cordula Polster hat vor acht Jahren am Neckarufer in Stuttgart das aus dem Jahre 1930 stammende, 67 Meter lange Futtermittel-Frachtschiff "Frauenlob" mit Hilfe eines Gesellschafterkreises umgebaut. Entstanden ist ein "Theaterschiff" mit 156 Plätzen, Café auf dem Sonnendeck und einer Piano-Bar. Couragiert überwand sie erste Bedenken der Schwaben und lockt mit ihrem Konzept mittlerweile rund 30.000 Besucher pro Jahr auf den Fluss. Es sind freche Revuen mit viel Situationskomik und Humor, oft ist Cordula Polster selbst die Regisseurin. Ein junges Publikum will sie in Wuppertal für dieses Genre begeistern.

Als Darstellerin war Cordula Polster noch für Jochen Schroeder tätig. Aus ihrem Team kennt der Nordfriese Momme Mommsen, gelernter Schornsteinfeger, ebenfalls noch die Bühne am Karlsplatz. Er ist einer der Mitwirkenden bei der Komödie "Ein Bett für vier" — die in den Monaten Oktober und November mit insgesamt 33 Aufführungen auf dem Spielplan steht.

Vom übrigen Wuppertaler Theaterangebot hat sich Cordula Polster ebenso wenig von ihren ambitionierten Plänen abhalten lassen wie von Schroeders Insolvenz. Sie verweist auf die Theaterdichte der 600.000 Einwohner-Landeshauptstadt Stuttgart und darauf, dass solche Fälle wie bei Schroeder (der wieder als Schauspieler arbeitet) überall passieren könnten. Zunächst werden die Inszenierungen aus Stuttgart in Wuppertal übernommen, Wohnungen für die Schauspieler sind bereits angemietet.

Auch eine Marktanalyse der Wuppertaler Theaterlandschaft hat Cordula Polster hinter sich — und den Bedarf für ihre Pläne dabei durchaus bestätigt gefunden.

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