"Offener Brief" an Schulausschuss und Schuldezernenten GEW: Gegen Umzug der Hauptschule Wichlinghausen

Wuppertal · In einem "Offenen Brief" an Schulausschuss und Schuldezernenten wendet sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Wuppertal gegen die Pläne, die Hauptschule Wichlinghausen nach Langerfeld zu verlagern.

 Die Hauptschule an der Matthäusstraße.

Die Hauptschule an der Matthäusstraße.

Foto: Stadt Wuppertal

Dieses Vorgehen passe nicht zu den Aussagen der Stadt, dass die Hauptschulen unverzichtbar seien und gestärkt werden müssten, zumal Pläne für ein flächendeckendes Angebot an Gesamtschulplätzen in Wuppertal nicht zu erkennen seien, so die GEW. In solch einer Situation die Hauptschule Wichlinghausen zu beschädigen sei wenig verantwortungsvoll.

"Die Hauptschule Wichlinghausen ist eine ausgesprochene Stadtteilschule, die eine wichtige soziale Funktion in diesem Stadtbezirk erfüllt. Diese Hauptschule ist Anlaufstelle nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Eltern. 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler gehen zu Fuß in diese Schule, wohnen also im unmittelbaren Umfeld", heißt es in dem Schreiben. "Die Hauptschule Wichlinghausen hatte in der Vergangenheit immer stabile Aufnahmezahlen. Schon durch die Bekanntgabe dieser Planungen, die ja noch gar nicht vom Schulausschuss und Rat gebilligt sind, wird massiv in das kommende Anmeldeverfahren eingegriffen. Denn wer will es den Eltern der Viertklässler verdenken, dass sie ihren Kindern den weiten Weg ins südliche Langerfeld nicht zumuten wollen, das mit dem Bus aus Wichlinghausen nur zu erreichen ist, wenn man am Bahnhof Oberbarmen umsteigt. Wird eine stabile Hauptschule so in die Auflösung getrieben? Wichlinghausen ist der ärmste Stadtteil in Wuppertal. Kann man es wirklich verantworten, diesen Familien ihre Schule zu nehmen?"

Zudem stelle sich dieFrage, ob die finanziellen Folgen ausreichend bedacht wurden. "In der Presse war zu lesen, dass der Schuldezernent sich Schoko-Tickets für die Schüler vorstellen könnte. Uns würde interessieren, ob die Stadt die Folgekosten ausreichend gewürdigt hat. Wenn 90 Prozent der Schüler, die zurzeit zu Fuß die Schule erreichen können, mit Tickets ausgestattet werden, kommen Kosten von fast 100.000 Euro im Jahr auf die Stadt zu. Interessieren würde uns natürlich auch, ob die rechtliche Seite solch einer Fahrtkostenerstattung geklärt wurde. Die GEW ist sicher, dass für die Grundschulplätze eine andere Lösung in Wichlinghausen gefunden werden kann."

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