Für Umwelt- und Naturschutz Grüne fordern interkommunale Zusammenarbeit

Wuppertal / Kreis Mettmann · Mit Blick auf die Rodung eines Teilstücks des Osterholz-Waldes fordern die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen im Wuppertaler Stadtrat und im Mettmanner Kreistag mehr interkommunale Zusammenarbeit, „um zukünftig solche Naturzerstörung zu verhindern“.

 Der Polizeieinsatt im Steinbruch der Kalkwerke Oetelshofen.

Der Polizeieinsatt im Steinbruch der Kalkwerke Oetelshofen.

Foto: Christoph Petersen

Nils Lessing, grüner Kreistagsabgeordneter aus Mettmann und Vorsitzender des Ausschusses für Klima-, Umwelt-, Landschafts- und Naturschutz: „Wir Grüne hätten uns eine Lösung zusammen mit den Betreibern des Steinbruchs im Neandertal gewünscht. Hier bestehen Kapazitäten für den Abraum der Kalkwerke Oetelshofen.“ Die Verhandlungen zwischen den Betreibern des Steinbruchs im Neandertal und den Kalkwerken Oetelshofen unter Beteiligung des Kreises Mettmann und dem Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind waren im Dezember gescheitert.

„Gerade hier in den Kalkabbaugebieten im Kreis Mettmann könnte möglicherweise auch der Mitbewerber Lhoist Flächen für den Abraum zur Verfügung stellen. Auch wenn die Rodung auf Wuppertaler Gebiet stattfinden soll, kann ein interkommunales Vorgehen zu einer Alternative führen. Obwohl die angestrebte Rodung des Buchenmischwaldes rechtlich abgesegnet ist, halte ich dieses Vorhaben für völlig aus der Zeit gefallen und nicht klimagerecht. Der teils bis zu 130 Jahre alte Wald wird unwiederbringlich für eine kurzzeitige Zwischenlagerung von Abraum zerstört. Hier musste die Ökologie hinter ökonomischen Gründen zurückstecken, was mich betroffen und wütend macht“, so Lessing.

Wuppertaler Polizei räumt Osterholz-Wald
45 Bilder

Polizei räumt Osterholz-Wald

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Foto: Christoph Petersen

Der Vorsitzende des Wuppertaler Umweltausschusses, Stadtrat Ulrich T. Christenn: „Die erlaubte Rodung des Waldstücks im Osterholz erscheint umso absurder angesichts der vielen Gruben in nächster Umgebung. Aber die kommunalen Grenzen zwischen den Gruben und unterschiedliche Besitzverhältnisse haben die Suche nach Alternativen erschwert. Darum müssen die Stadt Wuppertal und der Kreis Mettmann die Zukunft des Kalkabbaus in der Region gemeinsam planen.“

Und weiter: „Die Landschafts- und Naturzerstörung der vergangenen Jahrzehnte durch den Kalkabbau darf so nicht weitergehen. Es muss aufhören, dass gesunder Wald – wie im Falle des Osterholz – oder wertvolle landwirtschaftliche Flächen zerstört werden, nur um unbelastetes Erdmaterial abzulagern. Hätte es früher gemeinsame Gespräche zwischen den Kommunen mit der Bezirksregierung und den beteiligten Unternehmen gegeben, dann wären die möglichen Alternativen für den Abbau auch umsetzbar gewesen.“

Die Wuppertaler Fraktionsvorsitzende der Grünen, Yazgülü Zeybek, und ihre Kollegin im Mettmanner Kreistag, Sandra Ernst, geben unterdessen noch nicht auf: „Wir appellieren gemeinsam an die Betreiber der Kalkwerke Oetelshofen sowie an den Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und den Landrat des Kreises Mettmann Hendele, im Gespräch zu bleiben und weiterhin nach einer gesellschaftlich tragfähigen Lösung zum Erhalt des Osterholzer Waldes zu suchen."

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