Vohwinkel Ein Abschied, der nicht leicht fiel

Wppertal · Für viele Vohwinkeler ist in den letzten Tagen des alten Jahres eine Ära zu Ende gegangen. Nach 59 Jahren hat der Friseursalon Anders an der Goethestraße seine Pforten geschlossen.

 Für Brigitte Anders und Anneliese Brinkmann ist die Aufgabe ihres Friseursalon ein bitterer Schritt. Für ihre Kunden geht damit ein Stück (Stadtteil-)Geschichte zu Ende.

Für Brigitte Anders und Anneliese Brinkmann ist die Aufgabe ihres Friseursalon ein bitterer Schritt. Für ihre Kunden geht damit ein Stück (Stadtteil-)Geschichte zu Ende.

Foto: Raina Seinsche

Die Entscheidung war schwer und kostete einige Tränen, doch aus familiären Gründen muss Brigitte Anders ihren geliebten Beruf und damit ihren Friseursalon an den Nagel hängen. Mit betroffen ist Mutter Anneliese Brinkmann, die den Salon mit ihrem verstorbenen Gatten aufbaute — und bis zuletzt die gute Seele im Geschäft war.

"Nicht nur für uns, auch für unsere Kunden geht eine Ära zu Ende. Das haben wir in den letzten Wochen immer wieder gehört. Viele Stammkunden sind mit uns alt geworden. Für sie zählt neben der Frisur das Gespräch, einfach ein offenes Ohr zu haben für die Sorgen und Ängste der Menschen. Ihnen zu sagen, dass jetzt alles vorbei ist, war schwer", ist Brigitte Anders traurig und berührt.

Mutter Anneliese, der man ihre 92 Lebensjahre kaum glauben will, führt wie eh und je die Geschäftsbücher: "Für mich ist es genauso schwer. Was soll ich nun machen? Gut zu Fuß bin ich nicht mehr. Wir waren ein echter Familienbetrieb, haben 1957 angefangen, die Tochter hat bei uns die Lehre gemacht", hätte Anneliese Brinkmann gerne noch einige Jährchen weiter gemacht.

Vier bis fünf Friseurinnen beschäftigte der Salon in den besten Jahren, in denen auch viele junge Menschen hier ihre Ausbildung erhielten. "Besonders aufregend waren die 60er und 70er Jahre, da haben wir Hochzeits- und Hochsteckfrisuren am laufenden Band gemacht", erinnert sich Brigitte Anders an vergangene Zeiten. 1990 hat sie den Salon von den Eltern übernommen, ihn mit ihrer Angestellten Elke Gassmann geführt. Aber trotz aller Bemühungen von Mutter und Tochter fand sich kein Nachfolger.

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