Handball-Bundesliga: Mittwoch ab 20:15 Uhr Liveticker: TVB Stuttgart - BHC

Wuppertal / Solingen · Zwei Wochen nach dem Saisonstart steht der Handball-Bundesligist Bergischer HC plötzlich vor vielen Fragezeichen — sportlich und bei den Arena-Plänen (Liveticker).

 Gummersbach war für den BHC am Sonntag eine Nummer zu groß — nicht nur hier beim Freiwurf für Alexander Hermann.

Gummersbach war für den BHC am Sonntag eine Nummer zu groß — nicht nur hier beim Freiwurf für Alexander Hermann.

Foto: Holger Battefeld

Zwei Niederlagen zum Saisonstart — und das zweimal chancenlos. Klar, dass sich die immer größer werdende Fangemeinde des BHC jetzt Sorgen macht. Die meistgestellte Frage: Ist das Team in der aktuellen Zusammenstellung überhaupt konkurrenzfähig?

Zumindest in den ersten Partien waren die Lücken, die die Ruheständler Szilágyi und Weiß hinterlassen haben, noch riesengroß. Die Neuzugänge Vilovski und Babak fremdeln noch merklich im rauen Bundesliga-Geschäft. Und bisher wirkten die Auftritte auch von der gesamten Ausstrahlung her sehr brav und bieder.

Aber: Mit Leipzig, das nach dem Sieg gegen den BHC noch ein Auswärts-Unentschieden in Magdeburg nachlegte, und den in der aktuellen Besetzung für einen Spitzenplatz gut scheinenden Gummersbachern hatten die Löwen möglicherweise auch das Pech, auf zwei Teams in bestechender Frühform zu treffen. Dieses Argument könnte ziehen, wenn heute Abend um 20.15 Uhr in der "Scharrena" gegen den TVB Stuttgart ein besserer Auftritt gelingt.

"Das Spiel ist jetzt immens wichtig", betont der sportliche Leiter Viktor Szilágyi, der sich ebenfalls über die Höhe der Niederlagen Gedanken macht. Eine Drucksituation genau wie beim letzten Spiel in Stuttgart, das der BHC beim Debüt von Jogi Bitter im TVB-Tor verlor. Die Gastgeber haben mit Michael Kraus einen neuen Star-Spielmacher und mit Markus Baur einen der 2007er-Weltmeister als Trainer geholt — nach der Umbenennung hat der TV Bittenfeld also durchaus Geld im Töpfchen.

Um finanziell mit solchen Konkurrenten mithalten zu können, setzt der BHC bekanntlich auf sein Arena-Projekt. Und bei dem fühlt sich der Club jetzt von der Politik ausgebremst. Weil die Wuppertaler CDU die Beschlussfassung für die Planung auf Vohwinkeler Gebiet wegen Beratungsbedarfs im Ausschuss vertagen ließ (die Rundschau berichtete) und im Schulterschluss mit den Grünen eine neue Standort-Diskussion eröffnet, wird der Ton schärfer: Der Club verwies diese Woche in einer Stellungnahme auf elf Millionen Euro in Aussicht gestellter Fördergelder des Landes, die wissentlich aufs Spiel gesetzt würden. Und rechnet vor: "Angesichts der galoppierenden Entwicklung des Baukostenindexes wird dem Vorhaben pro Quartal eine sechsstellige Euro-Summe Realkapital entzogen."

Die Wuppertaler Grünen konterten mit dem Hinweis an den BHC, dass die "bisherige einseitige Konzentration auf den Standort Piepersberg-West in Solingen vielleicht die falsche Strategie war". Ein "Zwei-Fronten-Krieg" also, in dem der BHC jetzt sportlich und diplomatisch gefordert ist ...

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