Fußball-Regionalliga: Samstag ab 14 Uhr Liveticker: WSV - Wattenscheid 09

Wuppertal · Stürmer Beyhan Ametov vom Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV ist ein „Wuppertaler Junge“. Zehn Jahre war der „verlorene Sohn“ weg aus der Heimat, um bei den Bundesligisten aus Köln und Dortmund als Profi durchzustarten. Jetzt ist er zurück beim WSV, der am Samstag (7. September 2019) um 14 Uhr im Zoo-Stadion gegen Wattenscheid 09 antritt.

Beyhan Ametov (rechts) mit seinem Teamkollegen Noah Salau.

Beyhan Ametov (rechts) mit seinem Teamkollegen Noah Salau.

Foto: Dirk Freund

„Im letzten Jahr habe ich schon ein bisschen den Spaß am Fußball verloren“ – so beschreibt Ametov seine schwierige zweite Saison in der Reserve von Borussia Dortmund. Die abgelaufene Spielzeit war für den sensiblen, ballverliebten Youngster keine einfache Zeit. Sein Statement verdeutlicht, was in einem Talent vorgeht, wenn es im hart umkämpften Wettlauf um den heiß ersehnten Profi-Vertrag einen herben Rückschlag einstecken muss.

Denn ein verlorenes Jahr inmitten der Entwicklungsphase eines jungen Talents, wie bei dem 20-jährigen Deutsch-Mazedonier, könnte ein jähes Ende für die hochgewachsenen Profi-Träume bedeuten. Dann heißen die Gegner plötzlich Haltern statt Hamburg, und das in der Ausbildung getankte Selbstbewusstsein gerät massiv ins Wanken.

Der neue Außenstürmer des WSV blickt schließlich auf eine Fußball-Jugend wie aus dem Bilderbuch zurück: Im Alter von zehn Jahren wechselte Ametov aus dem Nachwuchs des WSV an den Rhein und erzielte in 91 Spielen in den Junioren-Bundesligen 40 Tore für den 1. FC Köln, dazu kommen neun Auftritte (zwei Tore) im Dress der deutschen U-Nationalmannschaften.

Stets an seiner Seite beim FC spielte dabei Salih Özcan, der längst 50 Bundesliga-Spiele für die Geißböcke auf dem Buckel hat und gerade in die Zweite Liga an Holstein Kiel verliehen wurde. „Wir haben die ganze Jugend in Köln gemeinsam verbracht und haben in etwa auf demselben Niveau gespielt“, resümiert er nachdenklich und erwähnt im selben Atemzug einen gewissen Kai Havertz, der damals bei Bayer Leverkusen auf der Gegenseite auflief.

Jetzt ist der gebürtige Wuppertaler wieder zu Hause und will sich beim WSV für höhere Aufgaben empfehlen. „Wenn ich in dem Jahr voll einschlage und eine starke Saison mit vielen Toren und Vorlagen hinlege, kann ich mir vorstellen, dass nächstes Jahr etwas passiert“, gibt Ametov seinen Traum nicht auf. Dazu will der selbst ernannte „Straßenfußballer“ und Cristiano-Ronaldo-Fan seine Stärken, die er vor allem in seinen schnellen Tempo-Dribblings und dem Blick für den Mitspieler sieht, in der Regionalliga West einbringen.

Die harten Laufeinheiten in der Vorbereitung unter Trainer Andreas Zimmermann waren für ihn noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber Ametov will seine Chance, in Sachen Profi-Karriere noch einmal richtig Anlauf zu nehmen, unbedingt nutzen. Einen ersten Schritt auf dem Weg zu seinen ehrgeizigen Zukunftszielen hat er am vergangenen Dienstag mit seinem ersten Saison-Tor (zum zwischenzeitlichen 2:0) beim TuS Haltern (Endergebnis 2:2) ja schon gemacht.

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