Fußball-Regionalliga: 2:3 (0:3) gegen Düsseldorf II WSV: Kalte Dusche statt Platz zwei

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat am Dienstagabend (30. Oktober 2018) das Nachholspiel gegen die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf mit 2:3 (0:3) verloren. Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Adrian Alipour den möglichen Sprung auf den zweiten Tabellenplatz.

 Der Höhenflug des WSV endete im Wuppertaler Regen.

Der Höhenflug des WSV endete im Wuppertaler Regen.

Foto: Dirk Freund

Vor 1.579 Zuschauern endete zudem die Serie von sechs ungeschlagenen Ligapartien.

Bei widrigen äußeren Bedingungen (sieben Grad, Kälte und Regen) übernahm der Gastgeber von Beginn an die Initiative. Es dauerte allerdings, bis die erste größere Chance zu notieren war. Gaetano Manno prüfte Torhüter Mario Zelic, der aber auf der Hut war (13.). Zwei Minuten später lud der WSV die Fans auf der Nordtribüne und der Gegengerade auf die Haupttribüne ein.

Von dort aus sahen sie, wie WSV-Keeper Joshua Mroß mit einer Glanzparade den Rückstand verhinderte. Joshua Endres zog aus wenigen Metern den Kürzeren (19.). Es blieb eine kampfbetonte Partie auf mäßigem Niveau. Jan-Steffen Meier scheiterte mit einem Kopfball (30.). Die Bergischen konnten die starke Düsseldorfer Defensive nicht knacken - und lagen nach 36 Minuten mit 0:1 zurück. Endres stand im Strafraum frei und schob den Ball Mroß vorbei.

Einmal in Fahrt, legte die Fortuna-Reserve nach. Aymen Bartok verwandelte einen Freistoß aus spitzem Winkel direkt. Dabei sah Mroß zumindest unglücklich aus - 0:2 (41.). Damit nicht genug: Kurz vor dem Pausenpfiff fiel auch noch der dritte Gegentreffer. Kayito Miake hämmerte die Kugel per Dropkick aus 16 Metern links oben in den Winkel - 0:3.

Der WSV bemühte sich nach der Pause um den Anschlusstreffer. Stattdessen hätte Endres in der 55. Minute beinahe sein zweites Tor erzielt. Er vergab aber aus knapp zehn Metern. Hoffnung keimte bei den rot-blauen Fans auf, als Gaetano Manno einen Elfmeter sicher verwandelte - 1:3 (57.). Und in der Tat wurden die Bergischen munter: Manno verwandelte einen Freistoß beinahe direkt (66.). Düsseldorf zog sich zurück und versuchte das Ergebnis zu verwalten.

Das gelang aber nicht, zumal Alipour bei Wechseln ein goldenes Händchen bewies. Gerade für Innenverteidiger Tjorben Uphoff eingewechselt, gelang Marco Cirillo mit links den Ball traumhaft in den rechten oberen Winkel. Es stand nur noch 2:3 (71.), die Fans witterten Morgenluft. Torjäger Christopher Kramer verpasste nur um Zentimeter den Ausgleich (77.).

Und es wurde noch spannender, als Leander Goralski nach einer Notbremse gegen Kramer die rote Karte sah (80.). Düsseldorf schwamm, der WSV stürmte. Belohnt wurde er aber nicht mehr: In der Nachspielzeit wehrte die Fortuna mehrere Schüsse vor der Linie ab. Die Hypothek aus der ersten Halbzeit war zu hoch.

Adrian Alipour (Wuppertaler SV): "Es ist ein dramatisches Spiel gewesen. Ich will gar nicht auf die erste Halbzeit eingehen. Das sprengt sonst nämlich den Rahmen, da haben wir nämlich nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Ich möchte lieber über die zweite Halbzeit sprechen. Wenn du 0:3 zurückliegst, bist du eigentlich klinisch tot. Aber wenn ich sehe, wie wir zurückgekommen sind: Das macht mich zufrieden und stolz. Der Charakter war top. Wir kommen zum Anschluss. Man hat gemerkt, dass nicht nur durch die Mannschaft, sondern auch durch das Stadion ein Ruck ging. Wir hatten zahlreiche Chancen. Am Ende muss er dann reingehen. Es ist sehr, sehr bitter. Aufgrund der Mentalität in der zweiten Halbzeit hätten wir uns sicherlich einen Punkt verdient gehabt. Das ist schade für uns. Aber wenn du in der ersten Halbzeit nichts investiert, darfst du dich nicht beschweren. Deswegen ist der Sieg schon in Ordnung."

Angesprochen auf die schlechte Ausbeute nach den zahlreichen Eckstößen heute und gegen Bonn, ergänzte Alipour offen: "Die Effektivität lässt nicht nur zu wünschen übrig. Es gibt keine Effektivität bei den Standards. Wie wir die schlagen, wie wir da reinlaufen. Wir trainieren das vor jedem Spiel. Aber wir müssen da sicherlich einiges ändern."

Nicolas Michaty (Fortuna Düsseldorf II): "Wir freuen uns natürlich sehr. Ich denke, es war ein packendes Spiel, gerade die zweite Hälfte. Erste Halbzeit - unglaubliche Effektivität. Uns war klar, dass es noch nicht durch ist. Dann die Tore und der Platzverweis. Der WSV hat Druck gemacht ohne Ende. Wir haben es versäumt, unsere Konter zu nutzen. Wenn ich an die letzte Minute denke ... Vier Hundertprozentige in zehn Sekunden - das habe ich auch noch nicht erlebt. Ein Remis wäre verdient gewesen. Für uns sind es aber ganz wichtige Punkte. Unsere jungen Spieler können daraus sicher eine Menge mitnehmen. Insgesamt ein glücklicher Sieg, keine Frage."

In der Tabelle liegt der WSV auf Rang acht - 14 Punkte hinter Spitzenreiter Viktoria Köln. Partie drei der Englischen Woche steigt am Samstag (3. November 2018). Dann tritt der Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn um 14 Uhr im Stadion am Zoo an.

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