Fußball-Liveticker: Samstag (14 Uhr) Pokal in Hiesfeld WSV: "Jedes Fußballfest bringt uns weiter"

Wuppertal · Rundschau-Interview mit Vorstandsmitglied Lothar Stücker vor dem Pokalspiel des Fußball-Regionalligsten Wuppertaler SV am Samstag (14 Uhr) beim Oberligisten TV Hiesfeld (Liveticker) und dem RWE-Derby am 3. Dezember.

 Lothar Stücker und Manuel Bölstler.

Lothar Stücker und Manuel Bölstler.

Foto: Dirk Freund

Rundschau: Herr Stücker, welche Partie hat für Sie die größere Bedeutung?

Stücker: Wir haben jetzt in kurzem Abstand zwei ganz wichtige Spiele. Ein Sieg in Hiesfeld ist wirtschaftlich betrachtet sehr wichtig. Ab der nächsten Runde könnte dann wieder gutes Geld verdient werden. Das Spiel gegen Essen ist dann wieder ein emotionaler Höhepunkt. Diese Spiele sind das Salz in der Suppe und zeigen, was medial möglich ist. Durch die Fernsehübertragung wird auch wieder der Marketingwert des WSV für die Stadt sichtbar. Also klares Endergebnis 1:1.

Rundschau: Wie lautet Ihr sportliches Fazit vor dem Ende des Spieljahres?

Stücker: Für das Sportliche ist Manuel Bölstler zuständig. Deswegen möchte ich hier nur als WSV-Fan antworten. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir in der Tabelle so weit oben stehen. Uerdingen und Viktoria Köln sind finanziell eine andere Welt, und danach kommen in der Tabelle momentan direkt wir. Auch wenn die Tabelle sicher eng ist und sich noch viel bewegen wird, ist der Zwischenstand sehr gut. Dass das mit diesem Budget möglich ist, spricht für die Verantwortlichen dieses Bereiches. Wenn Sie eine professionelle Antwort möchten, sprechen Sie besser meinen Kollegen an.

Rundschau: Auf wie viele Zuschauer hoffen Sie gegen RWE?

Stücker: Das ist ja bei unserem Wetter und der Tatsache, dass der größte Teil des Stadions nicht überdacht ist, immer schwer einzuschätzen. Ich wünsche mir, dass die sportliche Leistung unserer Mannschaft von über 9.000 Zuschauern gewürdigt wird. Ich weiß, wie wichtig unseren Spielern diese Unterstützung ist. Jedes Fußballfest bringt unseren Verein weiter.

Rundschau: Wo steht der WSV aus Ihrer Sicht im Herbst 2017?

Stücker: Wir haben vor einiger Zeit das ,Konzept 2020' vorgestellt und erst kürzlich resümiert, was wir hiervon erreicht haben. Bis auf die erforderliche finanzielle Weiterentwicklung ist uns fast alles gelungen. Der sportliche Erfolg wurde stabilisiert und weiterentwickelt. Die Geschäftsstelle ist endlich professionell besetzt. Seit November ist eine Vollzeitkraft für den Bereich Medien/Öffentlichkeit hinzugekommen. Hier hat sich viel getan. Der Bereich Marketing ist ideenreicher und konzeptioneller geworden. Dies liegt einfach daran, weil hier Profis tätig sind.

Rundschau: Woran liegt es, dass die bergische Wirtschaft sich auch weiterhin beim Sponsoring stark zurückhält und Geld für das Trainingslager mühsam zusammengetragen werden muss?

Stücker: Das fragen wir uns oft auch. In den Gesprächen wird erkennbar, dass die positive Entwicklung des WSV erst jetzt anerkannt wird. Wir haben auch nicht mit diesem langen Weg gerechnet. Es öffnen sich deutlich mehr Türen als noch vor Monaten. Das liegt aber auch daran, dass wir unsere Ansprache verbessert haben. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es eine weitere positive Entwicklung geben wird. Wir müssen einfach beharrlich weitermachen und Überzeugungsarbeit leisten. Auf der anderen Seite sind wir davon abhängig, dass eine größere Unterstützung entsteht. Am 3. Dezember im Rahmen unseres Spiels gegen Essen hätte wieder eine Firma die Möglichkeit gehabt, das Logo ihrer Unternehmung, für einen durchaus vertretbaren Geldbetrag, vor Hunderttausenden von Zuschauern präsentieren zu können — Pech gehabt. Aber es wird weitere Chancen geben.

Rundschau: Wie sieht die finanzielle Lage konkret aus?

Stücker: Die finanzielle Lage ist immer angespannt. Jetzt kommen die Einnahmen aus dem Heimspiel gegen Essen und dann wieder im Januar zyklisch Sponsorenzahlungen. Wir versuchen alles und drehen jeden Cent mehrfach um. Ohne steigende finanzielle Unterstützung ist die weitere Entwicklung des Vereins allerdings gefährdet.

Rundschau: Ist die "Horst Buhtz Stiftung" jetzt offiziell eingetragen?

Stücker: Wir haben nun alle Gremien besetzt und die finalen Unterlagen erstellt. Ich bin froh, wenn die Gründung endlich in trockenen Tüchern ist. Was wir auf diesem Weg bis hierher erlebt haben, ist abenteuerlich. Viele Zusagen wurden schlicht nicht eingehalten. Das war in einigen Fällen so nicht vorhersehbar.

Rundschau: Welche Transferaktivitäten sind in der Winterpause möglich?

Stücker: Manuel Bölstler ist für den WSV ein Glücksfall. Wenn überhaupt etwas möglich ist, wird er den richtigen Weg finden.

Rundschau: Welche Steine muss der Verein beim Konzept "WSV 2020" aus dem Weg räumen, um einen Aufstieg ins Auge zu fassen?

Stücker: Ich denke, dass sich der Verein in den letzten Monaten noch einmal sehr deutlich weiterentwickelt hat. Außenstehende Fachleute untermauern hier unsere Ansicht. Die geschaffenen Strukturen lassen nun ein deutlich größeres Potenzial zu. Ich bin davon überzeugt, dass wir den Verein in sportlich höhere Regionen bringen können. Hier stehen wir am Scheideweg. Springt Wuppertal nun endlich an und unterstützt unseren Weg, ist hier schnell viel mehr möglich. Werden die finanziellen Möglichkeiten stagnieren, kann es sogar zu einem Rückschritt kommen. Wir sind zu Gesprächen bereit und werben mit Transparenz, Kompetenz und Seriosität.

Rundschau: In der Tabelle liegt der WSV vor RWE. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, nach dem Hinspiel auch das Rückspiel im Stadion am Zoo zu gewinnen?

Stücker: Als Steuerberater tut man sich mit solchen Wahrscheinlichkeiten schwer. Als Fan verstehe ich die Frage nicht ...

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