Fußball-Regionalliga: 2:2 (1:1) gegen Aachen WSV gibt Sieg noch aus der Hand

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat auch die dritte Pflichtpartie des Jahres mit einem Unentschieden beendet. Gegen Alemannia Aachen kassierte die Mannschaft von Trainer Christian Britscho in der Nachspielzeit den 2:2 (1:1)-Ausgleich.

 Szene mit Christopher Kramer (oben).

Szene mit Christopher Kramer (oben).

Foto: Dirk Freund

5.199 Zuschauer kamen am Samstagnachmittag (24. März 2018) ins Stadion am Zoo.

Die WSV-Ultras verzichteten in den ersten zehn Minuten auf Unterstützung - aus Protest gegen eine untersagte Choreographie. Auf dem Feld bot Britscho Enes Topal für Enzo Wirtz auf, Semir Saric ersetzte den gesperrten André Mandt. Die Partie begann zunächst verhalten. Das erste Ausrufezeichen setzte Semir Saric, dessen Schuss das Ziel knapp verfehlte (13.). Zwei Minuten später scheiterte Gino Windmüller an Aachens Schlussmann Mark Depta, danach wieder Saric (17.).

Nach gut 20 Minuten wurde die Alemannia, die sich noch Aufstiegschancen ausrechnet, offensiver. Die Taktik ging zunächst auf: WSV-Schlussmann Joshua Mroß ließ einen Freistoß nach vorne abprallen, Matti Fiedler schon aus fünf Metern ein - 0:1 (27.). Doch der WSV antwortete umgehen: Windmüller bediente Silvio Pagano, der aus kurzer Distanz einnetzte - 1:1 (30.). Es blieb munter: Aachens Ilias Azaouaghi verfehlte aus sechs Metern das leere Tor (33.), kurz danach köpfte die Alemannia vorbei (35.). Fortan wurde es etwas ruppiger. Mit einem leistungsgerechten 1:1 endete der erste Durchgang.

Der WSV startete furios in Hälfte zwei. Saric' Hereingabe verfehlte zwar Topal, lief aber zum Ex-Aachener Dennis Dowidat weiter. Und der hämmerte die Kugel in den Winkel - 2:1 (47.). Der Gastgeber blieb das aktivere Team. Der erste Wechsel in der 60. Minute: Enzo Wirtz kam für den agilen Saric. Eine Minute später vertändelte Topal eine Drei-gegen-eins-Situation. Britscho brachte Emre Bayrak für Topal (71.) und Daniel Grebe für Sascha Schünemann (79.).

Aachen, das lange Zeit kaum zu sehen war, startete die Schlussoffensive. Erst flog Joy-Slayd Mickels nach Mroß-Wackler knapp am Ball vorbei (75.), dann köpfte er die Kugel knapp neben den Pfosten (80.). Beim WSV schwanden die Kräfte. Es kam, wie es kommen musste: Alexander Heinze glich in der 91. Minute mit einem platzierten Schuss aus.

Fuat Kilic (Alemannia Aachen): "Es ist eigentlich zu dem Spiel geworden, das wir erwartet haben. Es wird wichtig sein, die Zweikämpfe anzunehmen und die Emotionen in den Griff zu bekommen. Für die Zuschauer war es sehr attraktiv. Wir sind gut reingekommen und haben den Gegner laufen lassen und konnten zustellen. Wir haben den Spielaufbau neutralisiert. Das haben wir sehr gut gemacht und sind folgerichtig auch in Führung gegangen. Die Härte war, denke ich, okay, aber man muss in der ersten Halbzeit öfter Gelb sehen. Das hat man in der zweiten Hälfte sehr oft gemacht. Das habe ich nicht so verstanden. Wir haben danach ein bisschen gepennt. Pagano macht das dann routiniert. Es war natürlich unglücklich, dass wir dann in Rückstand geraten. Aber niemand hat sich hängen gelassen. Wir hatten dann mehr Risiko drin. Der Gegner wurde vermehrt gefährlich. Die haben das dann aber nicht final zu Ende gespielt. Die klareren Torchancen haben wir gehabt. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Die harte Arbeit und die Moral führen letztlich zum Ausgleich. Mit dem Ergebnis kann ich sehr gut leben."

Christian Britscho (Wuppertaler SV): "Ich kann mich vielem anschließen. Bei einigen bin ich anderer Meinung. Zum Beispiel was die Karten und das Fordern dieser angeht. Wir haben ein richtig gutes Spiel gesehen. Beide Mannschaften waren gut aufeinander vorbereitet. Wir wussten, dass Aachen ein Spiel weniger hat. Es gibt da zwei Möglichkeiten: Entweder du lässt die Aachener machen oder du sagst, du hast ein Heimspiel bei gutem Wetter mit vielen Fans. Das Herz hat über den Kopf entschieden. Ich bin glücklich, dass wir zwei Tore aus dem Spiel machen. Ich bin nicht glücklich, dass wir zwei Standardtore kassieren. Wir hätten gerne einen Dreier mitgenommen. Ich bin verdammt stolz auf die Mannschaft und die Fans. Man hat gemerkt, wie sehr die Mannschaft die Unterstützung brauchte. Deswegen war es gut, dass der Stimmungsboykott nur 10 Minuten angehalten hat."

Danach, die Pressekonferenz war eigentlich schon beendet, ergriff Britscho noch einmal das Wort: "Ich möchte mich bei Uwe (Trikotsponsor Uwe Heyn, Anm. d. Red.) bedanken, der mit seiner Aktion noch einmal emotionalen Schwung reingebracht hat. Dass die Brust bedruckt ist, bedeutet uns was. Eine Sache ist außerdem zu kurz gekommen. Einer, der uns in der U19 immer geholfen hat und sich für nichts zu schade war. Da haben wir jemandem mit Timo Janczak. Da möchte ich einen herzlichen Dank an ihn richten. Und zu guter Letzt möchte ich mich bei meiner Familie bedanken und bei meinem Kleinen für den Talisman."

Weiter geht es für den WSV am Ostermontag (2. April 2018) um 13 Uhr mit der Partie bei Rot-Weiß Oberhausen.

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