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Fußball: Interview mit WSV-Vorstand Manuel Bölstler: "Über 3.000 Zuschauer sollten wir schaffen"

Fußball: Interview mit WSV-Vorstand Manuel Bölstler : "Über 3.000 Zuschauer sollten wir schaffen"

Der Wuppertaler SV startet am Samstag (14 Uhr) gegen den Bonner SC in die neue Saison der Fußball-Regionalliga. Vorstandsmitglied Manuel Bölstler blickt im Interview auf die Saison.

Rundschau: Was halten Sie nach dem 0:3 in Saarbrücken von der Floskel der verpatzten Generalprobe, auf die eine gelungene Premiere folgt?

Bölstler: Ich glaube daran, dass wir vor zwei Jahren in der Oberliga die Eröffnung hinbekommen haben und auch in der vergangenen Saison in der Regionalliga. Die Generalprobe ist mir relativ egal, deshalb haben wir extra einen starken Gegner ausgesucht. Und wir hatten in Saarbrücken viele Torchancen, die wir leider nicht genutzt haben.

Rundschau: Wie ist die Vorbereitung aus Ihrer Sicht verlaufen?

Bölstler: Ich bin sehr zufrieden. Die neue Mannschaft ist schnell zusammengewachsen und hat auch das neue Spielsystem rasch verinnerlicht. Man spürt im kompletten Team, aber auch bei den Trainern, den unbedingten Willen, etwas erreichen zu wollen. Deshalb stimmt mich das komplett positiv.

Rundschau: Wie realistisch ist das Saisonziel "einstelliger Tabellenplatz" — und wie weit sind derzeit die Topteams entfernt?

Bölstler: Klar ist: Viele Vereine haben viel Geld ausgegeben und entsprechend aufgerüstet. Wenn man sieht, was wir finanziell zur Verfügung haben, haben wir einen sehr guten Kader. Wichtig ist es, jetzt gut in die Saison zu kommen. Ob es gelingt, weiß man aber erst nach acht, neun Partien.

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Rundschau: 4.000 Zuschauer gegen Gladbach (0:1), 900 gegen Bielefeld (0:1) — sind solche Testspiele, die vor 30 Jahren noch die Massen angezogen hätten, heutzutage bei der Flut der TV-Übertragungen noch sinnvoll beziehungsweise finanzierbar? Oder zieht nur noch der FC Bayern?

Bölstler: Das müssen wir von Spiel zu Spiel abwägen. Je mehr ein Club will, desto schwieriger wird es umzusetzen. Es hängt entscheidend vom jeweiligen Angebot ab. Das Match gegen Bielefeld war sportlich mehr als wichtig. Gegen die Arminia hatten wir auch nicht mit mehr Zuschauern gerechnet.

Rundschau: Wie viele kommen gegen Bonn?

Bölstler: Das ist schwer einzuschätzen. Ich denke, es gibt viele, die Bock drauf haben. Über 3.000 Zuschauer sollten wir schaffen. Wir haben Bonn beobachtet. Das wird eine schwierige Aufgabe. Der BSC beherrscht das schnelle Umschaltspiel, das haben wir letzte Saison in Bonn gesehen.

Rundschau: Wo steht der WSV aus Ihrer Sicht momentan als Verein?

Bölstler: Sportlich bin ich mehr als zufrieden mit dem, was wir aufbauen konnten. Bis in die 3. Liga sind aber noch Riesenschritte notwendig. Wir haben im Februar das Konzept "WSV 2020" präsentiert und gesagt, dass wir den Etat Schritt für Schritt vergrößern möchten. Der erste Schritt ist gelungen. Der Etat für die erste Mannschaft liegt bei 850.000 Euro, der für den Gesamtverein bei etwa 1,65 Millionen. Klar ist jedoch: Vereine wie Uerdingen, Viktoria Köln, Essen, die Zweitvertretungen, aber auch Rödinghausen sind finanziell in einer ganz anderen Liga. Die Unterschiede haben wir in Saarbrücken gesehen, das sind ganz andere Dimensionen. Aber trotzdem: Wir sind auf einem guten Weg.

Rundschau: Was würden Sie sich eher wünschen — einen weiteren Spieler oder eine gute Kulisse gegen Bonn?

Bölstler: Eine volle Bude, um dann positiv in die Saison zu kommen.