Offener Brief Taxi-Zentrale will OB-Einsatz gegen „Uber & Co.“

Wuppertal · Die Wuppertaler Taxizentrale fordert Oberbürgermeister Uwe Schneidewind auf, Initiativen gegen Fahrdienste wie Uber zu ergreifen. Der offene Brief im Wortlaut.

Eines der Bilder, das die Taxi-Zentrale an OB Schneidewind geschickt hat.

Eines der Bilder, das die Taxi-Zentrale an OB Schneidewind geschickt hat.

Foto: Taxi-Zentrale Wuppertal

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schneidewind,

ich richte mich heute mit einem dringenden Appell an Sie. Inzwischen erhalte ich täglich Rückmeldungen zu Uber & Co. Die Fahrzeuge von Uber sind nun so geballt im Wuppertaler Straßenverkehr wahrnehmbar, dass es bereits existenzbedrohend aus Sicht vieler uns angeschlossenen Unternehmen sowie deren Fahrpersonal ist.

Es sind Fahrzeuge aus Düsseldorf und anderen Städten, die sich hier tummeln. Und dieses, obwohl in einem Interview bei Radio Wuppertal die Aussage von Uber war, dass sie in Wuppertal noch gar nicht verfügbar wären. Leider ist aus unserer Sicht hier bei uns, wie auch in vielen anderen Städten, diesen neuen ,Mitwerber’ kaum noch Einhalt zu gebieten, und dieses, obwohl wir alle wissen, es auch in der ARD-,Kontraste‘-Sendung aus August 2023 ganz klar dargelegt wurde, dass hier mit unlauteren Mitteln gearbeitet wird. Zum Leidwesen des Taxigewerbes.

Diesbezüglich haben Sie auch heute bereits eine Mail vom Kollegen Yilmaz Daskin erhalten. Zur Verdeutlichmachung füge ich Ihnen noch zwei Fotos bei, die belegen, dass die Uber-Fahrzeuge sich inzwischen auch am Wuppertaler Hauptbahnhof bereithalten, und einen Screenshot, dass zum Zeitpunkt, als ich diese Mail verfasste, die Uber-Fahrzeuge hier in Wuppertal aktiv waren.

Und wer jetzt die Aussage tätigt, die Fahrzeuge waren sicher nur hier, weil sie gerade Fahrgäste nach Wuppertal gebracht oder abgeholt haben, glaubt wahrscheinlich auch noch, dass die Erde eine Scheibe ist.

Herr Oberbürgermeister, so geht es nicht weiter! Wir appellieren dringend an Sie, hier tätig zu werden. Wenn Sie es aber verantworten möchten, dass das Wuppertaler Taxigewerbe und damit die Daseinsvorsorge der Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger im Mobilitätsbereich zunichte gemacht wird, dann lassen Sie es einfach alles so weiterlaufen.

Das Resultat wird sein, sobald diese irregulär arbeitenden Firmen erst einmal freie Bahn haben, werden sie Preise aufrufen, wie es ihnen passt. Dann kann es auch sein, dass hier vielfach höhere Preis aufgerufen werden als in unserem gültigen Taxitarif. Bei nicht ordnungsgemäß angemeldeten Fahrzeugen haben die Fahrgäste keinen entsprechenden Versicherungsschutz. Ganz zu schweigen von den fehlenden Einnahmen bei der Gewerbesteuer, Umsatzsteuer, der Steuerhinterziehung, dem Sozialbetrug und so weiter. Die Liste hier ist lang!

Unternehmen Sie etwas, und zwar jetzt!

Mit freundlichen Grüßen

Nico Höttges
Vorstandsvorsitzender Taxi-Zentrale Wuppertal“

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