Wuppertal bleibt „grüne Stadt“

Die Wälder in der bergischen Metropolen sind in seinem guten Zustand — das geht aus einem Gutachten hervor, die das Land NRW in Auftrag gegeben hatte und nun im Umweltausschuss vorgestellt wurde. Die Daten haben den Stand 1. Januar 2013:

 Wuppertal hat viele Bäume - wie hier auf der Hardt.

Wuppertal hat viele Bäume - wie hier auf der Hardt.

Foto: Bettina Osswald

Die Baumartenpalette der Wuppertaler Stadtwälder ist mit 46 Arten sehr reichhaltig. Fast alle einheimischen Baum- und Straucharten kommen vor. Die Buche ist mit einem Flächenanteil von 32,6 Prozent die dominierende "Charakterbaumart" der Stadtwälder. Die Traubeneiche folgt mit 21,8 Prozent. Häufiger kommen noch die Arten Bergahorn, Roteiche, Birke und Fichte vor. Durch Pflanzung und Förderung seltener einheimischer Baumarten wie Wildapfel, Wildbirne, Mehlbeere, Elsbeere und Speierling hat sich die Artenvielfalt noch stärker erweitert.

Der Anteil der Laubhölzer stieg von 60 Prozent im Jahr 1950 auf 85,3 Prozent. Mit diesem Wert liegt Wuppertal weit über dem Bundes- (43 Prozent) und dem Landesdurchschnitt (57 Prozent). Inzwischen sind viele der durch Orkane, Sommertrockenheit und Borkenkäfer vernichteten Fichtenbestände durch Laubmischwälder ersetzt worden.

84 Prozent der Stadtwälder sind Mischwälder. Deswegen sind sie inzwischen wesentlich besser auf die drohenden Gefahren durch den Klimawandel vorbereitet als in den vergangenen Jahrzehnten.

Das Durchschnittsalter der Stadtwälder ist in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter angestiegen. Das höchste Alter hat bisher ein immer noch vitaler, 256 Jahre alter Buchenbestand erreicht.

Durch Ersatz- und Wiederaufforstungen ist der laufende jährliche Holzzuwachs von 2.680 Festmeter im Jahr 1950 auf inzwischen 10.444 Festmeter angewachsen. Entsprechend stieg die jährliche Speicherung von schädlichem Kohlendioxyd in den Stadtwäldern um 290 Prozent.

Naturverjüngung war vor dem Jahr 1990 kaum möglich, waren die Waldböden durch den "sauren Regen" doch extrem versauert. Nur einen Hektar Naturverjüngung gab es damals. Heute — nach wiederholten Waldkalkungen — ist auf 160 Hektar Naturverjüngung zu finden. Auch die Gras- und Krautflora nahm zu. Damit haben sich genetische Vielfalt und Biodiversität verbessert.

Weil seit 1990 auf Kahlschläge von mehr als einem Hektar (10.000 Quadratmeter) Größe verzichtet worden ist, haben sich die Stadtwälder zu stabilen, strukturreichen Wäldern entwickelt, die auch dem Klimawandel besser standhalten können.

Die Wuppertaler Stadtwälder sind reich an ökologisch wertvollen Bereichen. Gemeint sind die zahlreichen Bäche und etwa 100 Teiche, sowie Hohlwege, Dolinenhöhlen, Bodendenkmale, ein historisches Kohleabbaugebiet, Fundorte fossiler Pflanzen, bizarre Einzelbäume, ehemalige Steinbrüche, markante Felsen und viele ökologisch wertvolle Flächen und Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten.

"Die Fläche der Stadtwälder hat seit der letzten Taxation im Jahr 1997 durch Neuaufforstungen, Ankäufe und Besitzübertragungen um 1,55 Millionen Quadratmeter auf 17,61 Millionen Quadratmeter oder 1.761 Hektar zugenommen", so sich Umweltdezernent Frank Meyer, "damit sind viele positive Effekte verbunden, ich denke da an die Verbesserung unseres Stadtklimas. Wuppertal bleibt eine 'grüne‘ Stadt für seine Bürger."

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