Bergische Universität Stipendium für ausländische Wissenschaftler

Wuppertal · In ihrer Heimat herrscht Krieg, ihre Forschungsfreiheit wird eingeschränkt oder sie werden verfolgt: In vielen Teilen der Welt sehen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Gefahren ausgesetzt. Die Philipp Schwartz-Initiative hilft geflohenen Forscherinnen und Forschern, an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen Fuß zu fassen.

Im Rahmen dieser Initiative hat nun auch die Bergische Universität Wuppertal, konkret das Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Manfred Helmus, die Möglichkeit erhalten, ein Stipendium an einen ausländischen Wissenschaftler zu vergeben.

Die Bergische Universität hatte sich in diesem Jahr erstmalig an der Ausschreibung beteiligt und kann mit der Bewilligung des Stipendiums einen Erfolg verbuchen. "Hochschulen, die eine Förderung durch die Philipp Schwartz-Initiative beantragen, müssen unter anderem ein Konzept zum Umgang mit gefährdeten Forschern und ihrer wissenschaftlichen Einbindung vorlegen", erklärt Andrea Bieck, Leiterin des Akademisches Auslandsamt, das Vorgehen.

Im Rahmen einer zweijährigen intensiven Qualifizierungs-, Integrations- und Vernetzungsphase soll der Gast-Wissenschaftler nun auf eine erfolgreiche Tätigkeit in der deutschen Wissenschaftslandschaft und -kultur vorbereitet werden. Er wird seine Arbeit an der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen im Wintersemester 2018/2019 aufnehmen.

"Der Bergischen Universität ist es ein wichtiges Anliegen, Wissenschaftlerinnen Wissenschaftler, die von Repressalien bedroht sind, in ihrer schwierigen Situation zu unterstützen und zu begleiten", sagt Andrea Bieck. Für geflüchtete Studierende und Studieninteressierte im Bergischen Land gibt es seit 2015 bereits das In-Touch-Programm. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden durch ehrenamtlich tätige Buddies im Studienalltag begleitet und erhalten so die Möglichkeit, sich in der Universität und im deutschen Studiensystem zu orientieren und auf das Fachstudium vorzubereiten (www.intouch.uni-wuppertal.de).

Die Situation für gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sah bislang anders aus. Für diesen Personenkreis gab es keine eigenen Angebote. "Wir werden die Fördermittel daher auch dazu nutzen, das Betreuungssegment 'Integration von gefährdeten Forschenden‘ auszubauen und mit vorhandenen Strukturen und Angebote zu vernetzen", so Andrea Bieck weiter.

Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscherinnen und Forscher.

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