Uni-Forschungsprojekt Sozialen Zusammenhalt stärken

Wuppertal · Die Flüchtlingsbewegungen der letzten Jahre verdeutlichen, vor welche außergewöhnlichen Herausforderungen der soziale Wandel unsere Gesellschaft plötzlich stellen kann. Wie ein starker sozialer Zusammenhalt in der Bevölkerung dazu beitragen kann, unsere Gesellschaft gegen Krisen und Umbrüche zu wappnen und welche Rolle dabei Organisationen spielen, damit beschäftigt sich das neue Verbundprojekt "Resilienz durch sozialen Zusammenhalt — Die Rolle von Organisationen (ResOrt)".

Der Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit an der Bergischen Universität unter Leitung von Prof. Dr.-Ing Frank Fiedrich übernimmt dafür die Projektkoordination. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt mit insgesamt 991.000 Euro.

"Internationale und nationale Studien zeigen, dass sozialer Zusammenhalt ein entscheidender Faktor für die Erhöhung der Resilienz in der Bevölkerung ist, also ihrer Widerstandsfähigkeit im Krisen- und Katastrophenfall", erklärt Dr. Tim Lukas vom Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit. Die Erfahrungen vergangener Krisenereignisse zeigten aber auch, dass verschiedene Organisationen diesen Faktor sehr unterschiedlich berücksichtigen. "Ebenso unterscheiden sich das nationale und internationale Hilfeleistungssystem hinsichtlich der Einbindung des sozialen Zusammenhalts in ihre Arbeit", sagt Projektmitarbeiter Bo Tackenberg.

Unter Leitung der Bergischen Universität und unter Beteiligung des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der Ruhr-Universität Bochum sowie des Deutschen Roten Kreuzes ist es Ziel des Projektes, praxisorientierte Handlungsempfehlungen für Organisationen zu erarbeiten, wie Aspekte des sozialen Zusammenhalts als wesentlicher Resilienzfaktor in die Strategieentwicklung mit einbezogen werden können. "Diese Empfehlungen können dazu beitragen, den sozialen Zusammenhalt in der Bevölkerung durch die Zusammenarbeit von Organisationen zu stärken, um Krisen und soziale Umbrüche in Zukunft besser bewältigen zu können", so Dr. Lukas.

Das Wuppertaler Teilvorhaben widmet sich dabei schwerpunktmäßig den Fragen, welche Rolle der soziale Zusammenhalt in der Arbeit von Katastrophenschutzorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Nachbarschaftsorganisationen und Kommunalverwaltungen spielt und welche sozialräumlichen Entstehungsbedingungen die Stärkung des sozialen Zusammenhalts auf der Ebene von Stadtteilen und Nachbarschaften ermöglichen.

Neben den Wissenschaftspartnern sind das Global Preparedness Center der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, der Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. und Caritas International am Projekt beteiligt.

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