Kühn: "Nicht ausschließen"

Wuppertal · Noch kann Wuppertal den Flüchtlingszustrom ohne Unterbringung in Turnhallen bewältigen. Die Stadt weiß allerdings nicht, wie lange noch.

Trotz der Tatsache, dass die Stadt sich auf deutlich größere Flüchtlingszahlen vorbereitet hatte, als die Prognosen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge erwarten ließen, kommt Wuppertal zurzeit in Sachen Unterbringungskapazitäten langsam an seine Grenzen. Das liegt auch daran, dass das Land von seinen Kommunen verlangt, Notplätze bereitzustellen — und die Städte und Gemeinden in der Regel erst 24 Stunden vorher erfahren, dass es soweit ist.

Angekündigt sind für Wuppertal, so Sozialdezernent Stefan Kühn am Montag, eventuell 300 weitere Flüchtlinge, die die Bezirksregierung nach Wuppertal zu schicken vorhat. Wann es allerdings soweit sein wird, und welchen zeitlichen Vorlauf man hat — das weiß niemand in Wuppertal. Stefan Kühn ist stolz darauf, dass 80 Prozent aller Flüchtlinge in Wuppertal in eigenen Wohnungen — und nicht in Sammelunterkünften — zu Hause sind. In die Zukunft blickt Kühn allerdings realistisch: "Angesichts der großen Zahl von Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, können wir Turnhallen nicht mehr ausschließen."

Ebenfalls klare Worte fand am Montag Stadtkämmerer Slawig: "Die gesamten Verfahren, wer bleiben darf und wer nicht, müssen vom Bund beschleunigt werden, sonst kann die kommunale Infrastruktur das nicht mehr tragen." Und es müsse "volle Kostenerstattung durch Bund und Land" her.

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