Saschas Traum geht weiter

Wegen seines schweren Rheuma-Leidens ist Sascha Bückemeyer auf den Rollstuhl angewiesen. Doch der große Traum des Oberbarmers ist seit Jahren, selbst fahren zu können (die Rundschau berichtete). Den Führerschein hat er mit Hilfe zahlreicher Spenden geschafft.

 Sascha Bückemeyer (mit seinem Unterstützer Jörg Müller) mit seinem "Traumauto": "Wenn die Menschen sehen, dass mit einer Behinderung das Leben nicht zu Ende ist, dann helfe ich vielen mit dieser Aktion."

Sascha Bückemeyer (mit seinem Unterstützer Jörg Müller) mit seinem "Traumauto": "Wenn die Menschen sehen, dass mit einer Behinderung das Leben nicht zu Ende ist, dann helfe ich vielen mit dieser Aktion."

Foto: Rundschau

Jetzt fehlt noch ein Auto.

Es ist eine Geschichte von Mut und Können, von viel Hilfe durch unermüdliche Freunde und vom Durchhalten: Trotz schwerer Behinderungen durch eine Rheuma-Erkrankung hat der Oberbarmer Sascha Bückemeyer (30) seine Fahrprüfung bestanden. 6.500 Euro für den Spezialkurs haben Hunderte Spender innerhalb eines Jahres aufgebracht.

Was für junge Leute meist die Regel ist, ist für den Rollstuhlfahrer Bückemeyer eine Riesenausnahme: Zum Autofahren ist er auf Spitzentechnik im Fahrzeug angewiesen, die seine mehrfachen Behinderungen ausgleichen muss. Joystick-Steuerung statt Lenkrad, Kameras für den Rundumblick. Was er sich wünscht, ist wohl den meisten vertraut: ein Stückchen Unabhängigkeit. So lange er nicht selber fahren kann, ist er für jeden Weg auf Helfer angewiesen.

Der neue Führerschein erlaubt Bückemeyer das Fahren sämtlicher Pkw, die über die nötige Ausstattung verfügen. Ja, auch mit Tempo 160 auf der Autobahn. "Ich musste mich eingehend untersuchen lassen, um überhaupt den Kurs machen zu dürfen", sagt Bückemeyer. Und er musste Unterstützer finden. Einer der wichtigsten zurzeit heißt Jörg Müller. Der 44-jährige Remscheider ist im Rennsport aktiv. Er hat von Bückemeyers Wunsch über die Medien erfahren und ihn mit auf den Nürburgring genommen, um dort Spenden zu sammeln. Müller: "Es sind Leute gekommen, die haben gesagt: Ich habe nur noch zwei Euro. Aber dafür gebe ich sie gern."

Müller und Bückemeyer bleiben aktiv, um auch den zweiten Teil des Wunsches zu erfüllen: Ein gebrauchtes Auto, das mit allen nötigen Umbauten ausgestattet ist, wird um die 60.000 Euro kosten. Ein Grundstock ist gelegt: Bückemeyer war so ein fleißiger Fahrschüler, dass sein Kurs günstiger war als geschätzt.

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