1. Lokales

Lichtscheid: Polizei-Orchester zieht weg

Lichtscheid : Polizei-Orchester zieht weg

Seit 1999 war das Landespolizeiorchester auf dem Polizeigelände auf Lichtscheid beheimatet. Nächstes Jahr werden die Musiker nach Hagen ziehen. Dafür gibt es musikalische und politische Gründe.

Vor 20 Jahren waren die übers Land verstreuten Polizeimusikkorps aufgelöst worden — zugunsten eines zentralen Landespolizei-Orchesters, erläutert dessen Dienststellenleiter Wilhelm Engel. Statt ehemals ambitioniert musizierender Polizisten übernahmen Profimusiker den Konzertbetrieb: 45 versierte Instrumentalisten in Uniform, aber ohne polizeiliche Ausbildung, die als einziges Repräsentationsorchester des Landes von Wuppertal aus einen wichtigen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit der Polizei leisteten.

Dass sie sich von den Proberäumen an der Müngstener Straße verabschieden, kommt nicht aus heiterem Himmel. "Wir mussten schon aus Gründen des Arbeitsschutzes über neue Räumlichkeiten nachdenken", erläutert Engel. Gerade für Blasmusiker ist der "Lärmschutz" vor den Mitspielern ein wichtiges Thema, für das es mittlerweile sogar gesetzliche Auflagen gibt. Hinzu kamen die jahrelangen planerischen Unsicherheiten: Zieht die Bereitschaftspolizei an die Parkstraße, wird auf Lichtscheid eine Wohnsiedlung errichtet oder doch eine Forensik? Engel: "Wir wollten nicht zum Spielball der Politik werden und haben uns deswegen nach einer anderen Unterkunft umgeschaut." Vor diesem Hintergrund schlug der Bau- Und Liegenschaftsbetrieb NRW einen Umzug in ein geeignetes Gebäude der Hagener Fern-Universität vor.

  • In wenigen Tagen wird der Bereich
    Überflieger : Großbaustelle Lichtscheid in Windeseile fertig
  • Mit kleinem Aufwand lässt sich große
    Weihnachtsaktion : Wer wird zum Wuppertaler „Tüten-Engel“?
  • Der Lichtscheider Kreisel.
    Kreisel Lichtscheid : Arbeiten gehen in die letzte Runde

Seit einem Jahr laufen die Planungen dafür, die Entscheidung liegt jetzt im Ministerium. Voraussichtlich Mitte nächsten Jahres, so vermutet Engel, geht es wohl nach Hagen. Für die Musiker bedeutet der Ortswechsel kein großes Problem. Sie kommen nur zu einem kleinen Teil aus Wuppertal, ansonsten sind tägliche Anfahrten von Ibbenbüren bis Aachen keine Ausnahme.
Wuppertal hingegen verliert eine Landeseinrichtung. Eine, die für Wohlklang auf der politisch eher disharmonisch aufgestellten Lichtscheider Höhe sorgte.