Auch bei Wuppertaler Stadtwerken ÖPNV: ver.di kündigt unbefristeten Arbeitskampf an

Wuppertal · Im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in Nordrhein-Westfalen – und damit auch in Wuppertal – drohen weitere Streiks. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di haben sich bei der am 19. März 2024 gestarteten Urabstimmung 97 Prozent der Befragten für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen ausgesprochen.

 So könnte es in Kürze erneut aussehen.

So könnte es in Kürze erneut aussehen.

Foto: Christoph Petersen

ver.di will nun „in den kommenden Tagen erneut Beschäftigte der Nahverkehrsbetriebe zu Streiks“ aufrufen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch (10. April 2024) mit.

„Das überwältigende Abstimmungsergebnis sendet das klare Signal aus den Betrieben, unseren Forderungen weiter Nachdruck zu verleihen. Zeitgleich macht es deutlich, wie wütend die Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber sind!“, erklärt Peter Büddicker (Branchenexperte Busse und Bahnen bei ver.di in NRW). „Wir planen zeitnah mit den Erzwingungsstreiks zu starten, sind aber weiterhin gesprächsbereit. Die Streikmaßnahmen gelten den Unternehmen, es ist aber trotzdem mit erneuten Auswirkungen auf Fahrgäste zu rechnen, die in ihrer Qualität variieren können.“

Im kommunalen Nahverkehr sind rund 30.000 Menschen beschäftigt. Ziel seien „attraktivere Arbeitsbedingungen, um mit mehr Personal über die aktuell bereits kritische Situation hinaus auch die Verkehrswende stemmen zu können“, so ver.di.

Konkret fordert die Gewerhschaft Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV, einen identischen Ort für Arbeitsbeginn und -ende, eine Zulage ab dem ersten Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten, eine Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst sowie eine 100-prozentige Jahressonderzahlung, Überstunden ab der ersten Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug, zudem eine Zulage für Vorhandwerker, Gruppenführer und Teamleiter nach individueller Stufe.

Die Beschäftigten der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) waren in den vergangenen Monaten mehrfach zu Warnstreiks aufgerufen worden. Sie fanden am 2. und 15. Februar, vom 29. Februar bis zum 1. März sowie am 5./6. März statt. Die Tarifverhandlungen zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband und ver.di waren in der Nacht zum 12. März 2024 in dritter Runde gescheitert.

(red/jak)
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