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Bergische Universität: Neues Tool zur Veranstaltungsplanung

Bergische Universität : Neues Tool zur Veranstaltungsplanung

Was verbindet die Hochschulen in Bielefeld, Bochum, Leipzig, Paderborn, Wuppertal und Zwickau? Sie alle nutzen "eLP" — eine Open-Source-Applikation zur elektronischen Lehrveranstaltungsplanung. Entstanden ist sie an der Bergischen Universität, genauer gesagt am Computer von Dr. Heike Seehagen-Marx, Wissenschaftlerin am Zentrum für Informations- und Medienverarbeitung (ZIM).

"Der Bedarf an Unterstützung bei der Realisierung digitaler Lehre steigt stetig. Gleichzeitig verstärkt sich der Trend, Lehrideen hochschulübergreifend auszutauschen", begründet die Blended-Learning-Expertin ihre Motivation. "Vor diesem Hintergrund wollte ich ein frei nutzbares Instrument schaffen, das Lehrende, Beratende und Lernende gleichermaßen unterstützt."

Das Ergebnis hat Hand und Fuß: Mit Hilfe von "eLP" lassen sich Lehrveranstaltungen nach dem Konzept des Constructive Alignment planen, realisieren und reflektieren. Das heißt: Bei jeder Lehr- und Lernaktivität oder Prüfung sind Lehr- und Lernziele erkennbar und verhindern, dass Wissen vermittelt oder abgefragt wird, das nicht mit der Ausrichtung der Veranstaltung konform ist. Um das zu erreichen, sind Taxonomiemodelle wie Bloom, Andersen und Dee Fink hinterlegt.

"Wer in die Planung einsteigt, legt zunächst den Rahmen seiner Veranstaltung fest", erläutert Dr. Seehagen-Marx das Prozedere. "Er beinhaltet Faktoren wie Arbeitsaufwand, Prüfungsverfahren und auch die Zeit, die zum Beispiel für das Selbststudium benötigt wird."

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Auf der Ebene der einzelnen Termine können Einstiegs-, Erarbeitungs- und Schlussphasen beschrieben werden. Ergänzend besteht die Möglichkeit, die benötigte Technik oder Applikationen wie "Moodle", das Audience-Response-System "ARSnova" oder "Tweedback" auszuwählen. Über den Menüpunkt "Ressourcen" können auch konkrete Lerninhalte verlinkt werden — u.a. aus einer Cloud oder dem Intranet.

"eLP erleichtert damit die Planung von Lehrveranstaltungen erheblich", weiß PD Dr. Thomas Wagner, Akademischer Rat im Seminar Evangelische Theologie, aus der Anwendung der Plattform zu berichten. "Für die Entwicklung neuer Lehrformate bietet sich das Tool im besonderen Maße an, da es Probleme in der didaktischen Planung markiert und vor allem Kompetenzüberstiege, die Ziel einer jeden Lehrveranstaltung sind, genauer erschlossen werden können."

Der fertige Lehrplan kann exportiert und — in abgespeckter Form — auch den Studierenden oder der "eLP-Community" zur Verfügung gestellt werden. "Dieser hochschulübergreifende Austausch ist eine weitere Besonderheit der Applikation", sagt Dr. Seehagen-Marx. "Er besteht mit Blick sowohl auf die einzelnen Lehrveranstaltungen als auch auf die Weiterentwicklung von eLP."

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Hochschulen sei man dabei, das Tool zu optimieren und für andere Bildungseinrichtungen interessant zu machen. "Aktuell konzipieren wir beispielsweise englisch- und spanischsprachige Versionen", so die ZIM-Expertin. "Und je mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich beteiligen, desto besser wird eLP."