Campusleben Mit Samenbomben Bienen retten

Wuppertal · Let it bee! Let it bee! — Unter diesem Motto rief der Asta der Bergischen Universität in Kooperation mit Greenpeace dazu auf, es nicht — wie in dem Beatles-Song besungen — auf sich beruhen zu lassen, sondern sich stark zu machen gegen das Sterben der Wildbienen in Deutschland.

 Lukas Vaupel (hinten Mitte) und Frauke Altenberg (rechts) informieren über die Bedeutung der Wildbienen. Unterdessen machen sich die Studenten James und Sören die Hände schmutzig und basteln Samenbomben.

Lukas Vaupel (hinten Mitte) und Frauke Altenberg (rechts) informieren über die Bedeutung der Wildbienen. Unterdessen machen sich die Studenten James und Sören die Hände schmutzig und basteln Samenbomben.

Foto: Redaktion

Und warum gerade die Wildbienen? "Dass ihre Population dramatisch zurückgeht, hört man ja überall. Trotzdem ist es noch nicht im Bewusstsein angekommen, dass Bienen für unsere Lebensgrundlage unersetzlich sind", erklärt Lukas Vaupel vom Asta-Referat. Um dieses Bewusstsein zu schärfen, haben die Studenten mit helfenden Händen von Greenpeace einen Info-Stand auf dem Campus vor der Bibliothek aufgebaut und laden vorbaulaufende Studenten zum Samenbomben-Basteln ein. Informationen rund um die Bedeutung der Wildbiene gibt es gratis mit auf den Weg.

Aber was gibt es denn so über die Wildbiene zu wissen? Als Antwort zeigt Lukas Vaupel auf ein Plakat, das vorführt, welches Obst und welches Gemüse noch übrig bleibt, wenn es die Bienen nicht mehr gibt: ziemlich wenig. Etwa ein Drittel unserer Nahrungsmittel wird tatsächlich von Bienen und nicht vom Wind bestäubt. Darunter fallen Karotten, Zwiebeln, Brokkoli, Äpfel, Orangen und auch Tee und Kaffee. Ohne Bienen müssten wir dann wohl auf den Kaffee am Morgen verzichten.

 Gemeinsam werden die Samenbomben auf dem Campus ausgesät.

Gemeinsam werden die Samenbomben auf dem Campus ausgesät.

Foto: Redaktion

Was kann man also tun? "Sich dafür einsetzen, dass auf Pestizide verzichtet wird, auch im eigenen Garten. Selbst Wildblumen säen oder Nistmöglichkeiten für Wildbienen schaffen, und natürlich darüber reden. Das Bienensterben liegt einfach noch viel zu sehr im Verborgenen", erklärt Lukas Vaupel.

Um direkt am eigenen Campus damit anzufangen, sitzen bereits einige Studenten am Info-Stand und machen sich die Hände dreckig. Frauke Altenberg erklärt, woraus die dabei geformten Samenbomben bestehen: "Wir mischen einfach Erde, Katzenstreu und Wildblumensamen zusammen und formen daraus Kugeln. Wobei das Katzenstreu die ganze Mischung zusammenhält." Die Aktion kommt gut an. "Darf ich eine mitnehmen?", wird mehr als einmal gefragt. Übrigens: Damit die frisch gesäten Wildblumen nicht direkt wieder abgemäht werden, hat das Gebäudedezernat versprochen, dass der Rasen an den entsprechenden Stellen vorerst nicht geschnitten wird.

Die Stadt Wuppertal verzichtet schon seit den 80er Jahren bei der Pflege von kommunalen Grünflächen, und stadteigenen Friedhofsflächen auf den Einsatz von Pestiziden. Nun stellten die Grünen den Antrag an den Umweltausschuss, dass Wuppertal auch bei kommunal verpachteten landwirtschaftlichen Flächen den Einsatz von Pestiziden untersagen soll.

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