420.000 Euro als Ansatz Mehr Haushaltsgelder für den Radverkehr in Wuppertal

Wuppertal · 400.000 Euro sind im Wuppertaler Haushaltsentwurf des Jahres 2020 für Investitionen in den Radverkehr vorgesehen. „Damit vervierfachen wir den Ansatz im Vergleich zum Haushaltsjahr 2018 und verdoppeln ihn zum Ansatz 2019“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke. Dazu kommen noch einmal 20.000 Euro für weitere Maßnahmen.

 Die Stellplatz-Situation ist unbefriedigend.

Die Stellplatz-Situation ist unbefriedigend.

Foto: Wuppertaler Rundschau

„Wir wollen den Radverkehrsanteil am Verkehrsaufkommen in Wuppertal deutlich erhöhen. Radfahren ist unschlagbar günstig und verbrennt ordentlich Kalorien anstatt klimaschädliches Kohlendioxid. Dank moderner E-Bikes sind Radbegeisterte auch nicht länger nur auf ihre Muskelkraft angewiesen. Einen Anteil von zehn Prozent am Verkehrsaufkommen halte ich daher langfristig für machbar“, gibt Mucke als Zielmarke vor.

Die Haushaltsmittel sind als Eigenanteile vorgesehen, mit denen Fördertöpfe von Bund und Land abgerufen werden können. „Damit lassen sich die kommunalen Mittel vervielfachen“, ist sich der Rathaus-Chef sicher. Ein Teil soll in die Streckenoptimierung auf den Hauptachsen des Radverkehrs fließen. Dazu gehören viele kleine Maßnahmen wie die verbesserte Beleuchtung, abgesenkte Bordstein, Markierungen, Radbügel und Ausbau des Wegweisungsnetzes und die Schaffung eines Talachsenradweges.

Mucke will aber auch den Verkehr stärker vernetzten. Viele Wuppertaler kombinierten mehrere Verkehrsmittel miteinander und wollten etwa ihr Rad sicher und trocken am Bahnhof parken. Deshalb werden an den Bahnhöfen Vohwinkel, Steinbeck, Barmen und Oberbarmen Radabstellanlagen in Form von Radboxen gebaut. Sie werden vom VRR gefördert. Der Eigenanteil wird aus der Stellplatzrücklage finanziert, die sich aus den Ablösesummen für nicht-nachgewiesene Autoparkplätze bei Bauvorhaben speist.

Radfahrende sollen auch nicht länger umständlich nach dem richtigen Weg suchen müssen. Zudem ist geplant, dass Wuppertal in Zusammenarbeit mit den Städten Solingen und Remscheid so genannte Knotenpunkte im Rahmen des Projektes Knotenpunksystem „RadRegionRheinland“ einrichtet. Kreuzen sich Strecken im Radwegenetz, befindet sich dort ein „Knotenpunkt“, an dem Zahlen den richtigen Weg in die gewünschte Route weisen. „Die Zahlen sind eine einfache und schnelle Orientierungshilfe“, erklärt Mucke.

Als Kommune mit einer klammen Stadtkasse ist Wuppertal auf eine verlässliche finanzielle Förderung von Bund und Land angewiesen. Mucke unterstützt daher die jüngste Forderung des Deutschen Städtetages, die Radverkehrsförderung des Bundes dauerhaft auf über 200 Millionen Euro jährlich anzuheben und dass die Länder den Radverkehr mindestens in gleicher Höhe über die Gemeindeverkehrsfinanzierung fördern.

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