Besuch bei Johannitern Hafke (FDP) will Kita-Gesetz nachbessern

Wuppertal · Der Wuppertaler FDP-Landtagsabgeordnete Marcel Hafke und Fraktionsreferent Matthias Voigtländer haben in der Johanniter-Kindertagesstätte über die aktuelle Lage und die Novellierung des NRW-Kita-Gesetzes diskutiert.

 Von li.: Matthias Voigtländer, Marcel Hafke, Sylvia Steinhauer-Lisicki und Daniela Tacken.

Von li.: Matthias Voigtländer, Marcel Hafke, Sylvia Steinhauer-Lisicki und Daniela Tacken.

Foto: Johanniter

Für die Johanniter berichteten NRW-Fachbereichsleitung Sylvia Steinhauer-Lisicki und Kita-Leiterin Daniela Tacken von ihren Erfahrungen mit der aktuellen Situation in den Einrichtungen – von den Nachwirkungen der Pandemie über die besonderen Bedarfe von geflüchteten Kinder, insbesondere aus der Ukraine, über teilweise herausforderndes Verhalten von Kindern und den Fachkräftemangel.

„Aus Kinderschutz-Sicht ist eine Absenkung des pädagogischen Qualitätsniveaus für uns absolut indiskutabel“, so Steinhauer-Lisicki mit Blick auf die Vorschläge zum vermehrten erzieherischen Einsatz von Hilfskräften. Dem stimmte Hafke zu: „Qualitätsstandards dürfen nicht abgesenkt werden. Der Einsatz von Hilfskräften sollte dazu dienen, die Fachkräfte bei nicht-pädagogischen Aufgaben zu entlasten. Darüber hinaus brauchen wir aber modulare Weiterbildung für die Fachkräfte. aber eben auch für die Hilfskräfte, die so ihr mögliches Entwicklungspotenzial im Kita-Bereich ausschöpfen können.“

Ein zentraler Gesprächspunkt war die anstehende Novellierung des NRW-Kita-Gesetzes. Hafke betonte die Notwendigkeit einer nachhaltigen, langfristigen Gesetzgebung, die die Interessen aller Beteiligten angemessen berücksichtige. Dabei wurde über konkrete Maßnahmen und Verbesserungsvorschläge diskutiert, um die Qualität der frühkindlichen Bildung zu steigern und die Rahmenbedingungen für Kitas zu verbessern – darunter die multiprofessionellen Teams zur Entlastung der Fachkräfte beispielweise von Hygiene- und Verwaltungsaufgaben oder eine modulare Neuausrichtung des Berufsbildes. Hafke: „Andere Bundesländer machen es uns vor, wie Kita-Gesetzgebung und -Ausbildung modern und nachhaltig funktionieren können.“

Mit Sorge blickten die Fachleute auf das Frühjahr und den Sommer 2024. Dann seien „bei den meisten Kita-Trägern die geringen Rücklagen und die einmalige Ausgleichszahlung des Landes von den – grundsätzlich begrüßenswerten – Tarifsteigerungen für die Mitarbeitenden aufgezehrt“, so die Johanniter. Viele kleinere, lokale Träger wie beispielsweise Elterninitiativ-Kitas, sähen sich dadurch in ihrer Existenz bedroht.

„Der Besuch in der Johanniter-Kita in Hilden war äußerst aufschlussreich und bereichernd. Mir ist es sehr wichtig, im direkten Austausch mit den Erziehenden und Fachleuten konkrete Verbesserungsvorschläge mitzunehmen. Die frühkindliche Bildung spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunft unserer Gesellschaft, daher müssen wir sicherstellen, dass Kitas die bestmögliche Unterstützung erhalten“, sagte Hafke nach dem Treffen. „Und dass alle Kinder bei den Johannitern in den Kitas echte Teilhabe erleben, freut mich als Demokrat ganz besonders.“

Der FDP-Politiker spielte damit auch den pädagogischen Schwerpunkt aller 87 Johanniter-Kitas in NRW an, die Partizipation und Teilhabe der Kinder: Dementsprechend führten auch die Gruppensprecherinnen Marie und Luca die Gäste beim Rundgang durch ihre Kita – und nicht die Erwachsenen. „Am Dienstag tagt dann wieder das Kinderparlament, um über die Bepflanzung des Außengeländes mit zu entscheiden“, so Daniela Tacken. „Dadurch erleben unsere Kita-Kinder früh, dass sie sich wirksam für ihre Wünsche einsetzen können und lernen zugleich den Wunsch der Mehrheit zu respektieren.“

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