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Lange Leitung ins Tal

Lange Leitung ins Tal

Die Stadtwerke Wuppertal verlegen eine unterirdische Fernwärmetrasse von der Müllverbrennungsanlage zum Kohlekraftwerk Kabelstraße. Die ersten Vorbereitungsarbeiten an der Neviandtstraße haben bereits begonnen.

Am Ende soll dafür das Kraftwerk in Elberfeld bis 2019 vom Netz genommen werden. Insgesamt nehmen die WSW für die Maßnahme 15 Millionen Euro in die Hand. Hinzu kommen weitere 15 Millionen, die von der AWG in den Ausbau ihrer Anlage investiert werden müssen.

"Die Energiewende ist für uns auch eine Wärmewende", erklärte WSW-Vorstandsvorsitzender Andreas Feicht. Über die neue Ausrichtung wolle man umweltfreundliche Wärme vom Müllheizkraftwerk ins Tal bringen, um auch die Kunden entlang der Wupper auf Dauer gut versorgen zu können. Gemeint sind damit hauptsächlich Gewerbebetriebe, die mit der Fernwärme zum Beispiel große Industriehallen beheizen oder aber auch den Wasserdampf nutzen.

Bislang kommt die Energie dafür aus dem Kraftwerk in der Kabelstraße. Eine Modernisierung des über 100 Jahre alten Kraftwerks rechnet sich jedoch unter den gegenwärtigen energiepolitischen Rahmenbedingungen nicht mehr. Darüber hinaus sparen die WSW mit der Fernwärme-Alternative jährlich über 450.000 Tonnen Kohlendioxid ein. "Das entspricht fast 60 Prozent des jährlichen Kohlendioxid Ausstoßes des Wuppertaler Autoverkehrs", rechnete AWG-Geschäftsführer Wolfgang Herkenberg vor.

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Die 3,2 Kilometer lange Fernwärmeleitung verläuft von Korzert aus unter der Küllenhahner Straße und dem Schulhof des Schulzentrums Süd, folgt dem Dürrweg und führt den Friedrichsberg hinunter Richtung Baumstraße und von dort zum Kraftwerk. Auf dem Weg ins Tal werden zudem ältere Gasleitungen wie die am Friedrichsberg modernisiert. "Wenn wir schon mal da sind, dann werden wir die teils 90 Jahre alten Leitungen auf den neuesten Stand bringen. Das sind Arbeiten, die spätestens in fünf oder zehn Jahren ohnehin notwendig wären", sagt Gerhard Daun, zuständig für Planung und Bau.

Auf dem Weg von Korzert zur Kabelstraße werden rund 80 Bäume gefällt werden müssen. Für eine Wiederaufforstung sei aber gesorgt, "da arbeiten wir eng mit dem Grünflächenamt zusammen", erklärt Gerhard Daun. Die Anwohner sollen frühzeitig über die Arbeiten und mögliche Einschränkungen informiert werden.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)