L 419: Kein Geld für den Tunnel

Wuppertal · Der Landesbetrieb Straßen NRW bezeichnet die Schließung des Autobahnringes um Wuppertal (Südtangente zwischen A 46 und A 1) als eines der letzten größeren Bauprojekte, bevor der Schwerpunkt auf Sanierung vorhandener Schnellstraßen gelegt wird.

 In einigen Jahren stehen hier wohl sieben Meter hohe Lärmschutzwände.

In einigen Jahren stehen hier wohl sieben Meter hohe Lärmschutzwände.

Foto: Jörn Koldehoff

Die L 419 befindet sich in Dringlichkeitsstufe 1 und hat überregionale Bedeutung. Bis 2025 (vorher ist der Lückenschluss kaum fertigzustellen), wird sich der Verkehr auf täglich 65.000 Fahrzeuge verdreifachen. Die jüngste Bürgerinformation in der Erich-Fried-Gesamtschule ließ keinen Zweifel, dass die Planung Mitte 2016 in das Planfeststellungsverfahren mündet.

Das Land baut und finanziert (38,4 Millionen Euro) den ersten, 2,4 Kilometer langen, vierspurigen (plus Verflechtungsspuren) Abschnitt von Lichtscheid bis Erbschlö. Wenn Baurecht besteht, beginnt der zweite Abschnitt mit Abstieg Blombach und Anbindung an die A 1, für den 56,48 Millionen Euro kalkuliert sind. Die Kosten trägt der Bund, der die gesamte Strecke L 418/9 in seine Verantwortung übernimmt.

An einem zügigen Lückenschluss, für den es angeblich eine Zusage gibt, zweifeln Vertreter der Bürgerinitiative "Keine Autobahn durch Ronsdorf", die weiterhin die Parkstraße in einem Tunnel fordern: "Dann sind die hässlichen, bis zu sieben Meter hohen Lärmschutzwände entbehrlich." Für diese, teurere Lösung stellt die Landesregierung kein Geld bereit und dem Landesbetrieb fehlt der Auftrag für eine solche Planung.

Detailreich wurden die Bürger über gesetzliche Vorschriften zum Lärmschutz informiert. Lärmschutzwände werden im Bereich des Lichtscheider Kreisels nicht gebaut, weil das Straßenkreuz nicht zum Ausbaubereich gehört. Um die Entfernung zu Wohnbereichen zu vergrößern, wird die Trasse zwölf Meter Richtung Norden verschwenkt.

In den Bereichen Staubenthal und Erbschlö entstehen bis zu sieben Meter hohe Wände, ebenfalls im Umfeld der Aus-/Einfahrten und vor Wohnsiedlungen, wie an der Wolfskuhle. Keine Chance auf Lärmschutz haben TSV-Sportplatz und Ronsdorfer Anlagen. Andreas Früh: "Wir schützen Menschen und ihre 867 Wohnungen vor Lärm." Der Ronsdorfer Verschönerungsverein hofft auf frühere Zusagen, dass im Umfeld der barrierefreien Parkbrücke, die beide Teile der Ronsdorfer Anlagen verbinden wird, aus dem Aushub der zwei Meter tiefer gelegten Straße zu Dämmen aufgeschüttet werden. Zur Gestaltung der Lärmschutz wände zeigt sich der Landesbetrieb Straßen NRW weiter gesprächsbereit.

In seiner Jahreshauptversammlung hat der Bürgerverein Linde noch einmal betont, dass seine Bürger unter der jetzigen Situation am stärksten leiden und den schnellsten Ausbau fordern. Eine Planung für den zweiten Bauabschnitt zeigt, dass die Blombachtalbrücke nicht mehr direkt von der L 419 erreicht wird, sondern der lokale Verkehr durch Otto-Hahn-Straße führt und die L 419 überquert.

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