Auf diese Aussage legt der Sparkassenvorstand besonderen Wert — kein Wunder in einer Woche, in der die Deutsche Bank rigorose Stellenkürzungen öffentlich machte. Der Weg der Sparkasse ist ein anderer: Ihre 35 Filialen in Wuppertal bleiben erhalten, bieten jedoch in Zukunft Öffnungszeiten, die dem in Zeiten von Online-Banking und digitalen Zugangswegen immer geringer werdenden Kundenaufkommen angepasst werden.

Die Zahlen dazu sprechen eine deutliche Sprache: 2016 verzeichnete die Sparkasse in Wuppertal nur noch 300.000 Kundenkontakte in ihren Filialen. Darauf reagiert man jetzt mit einer zweigleisigen Strategie: Die Zeitfenster für Spontanbesucher werden in vielen Filialen verkleinert, den gewonnenen Spielraum sollen die Mitarbeiter dafür nutzen, auf die Kunden zuzugehen und in individuellen Terminen Beratungsangebote zu machen.

Diese Termine können laut Vorstandsvorsitzendem Gunther Wölfges "von acht bis acht" vereinbart werden, um dem Kundenwunsch nach größerer zeitlicher Flexibilität entgegenzukommen. "Der Bedarf, insbesondere komplexere finanzielle Angelegenheiten von Angesicht zu Angesicht mit einem Experten zu sprechen, ist hoch", so Wölfges.

Drastisch fällt die Kürzung der Öffnungszeiten speziell an kleineren Standorten aus, die in der Nähe größerer Filialen liegen: So öffnen die Sparkassen Hammerstein, Haspel, Hatzfeld, Klever Platz, Märkische Straße, Neuenteich, Wupperfeld, Engelshöhe und Schellenbeck ab 11. Juni nur noch anderthalb Tage in der Woche. Als Anlaufstelle für vereinbarte Termine mit dem Berater bleiben sie aber in besagtem Zeitfenster von 8 bis 20 Uhr erhalten.

Insgesamt gibt es künftig abhängig von der jeweiligen Filiale sieben verschiedene Öffnungszeit-Varianten. Die Sparkasse hat sie eigens in einem kleinen Faltkalender zusammengefasst. Alle Öffnungszeiten-Infos gibt es auch im Netz unter www.sparkasse-wuppertal.de/filialfinder

Übrigens: Nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Filial-Mitarbeiter bringt das neue Konzept Änderungen: Sie müssen sich nicht nur an veränderte Arbeitszeiten gewöhnen, sondern auch lernen, aktiv auf 200.000 Kunden zuzugehen, die bisher in sehr vielen Fällen gar keinen persönlichen Kontakt zur Sparkasse hatten.