Straßenpflaster in der Barmer City Neue Steine brauchen Zeit

Wuppertal · Am neuen Straßenpflaster in den Seitenstraßen der Barmer City gab es zuletzt viel Kritik: Es sei zu hell, zu anfällig, zu schnell schmutzig. Am Montag bezog die Stadt dazu Stellung – und Oberbürgermeister Andreas Mucke machte grundsätzlich deutlich: „Es sind die Menschen, die für den Dreck verantwortlich sind. Das sind keine Schmutzpartikel, die vom Himmel fallen.“

 Echter Stein, wie hier in der Lindenstraße, braucht viel Regen für seine natürliche Reinigung.

Echter Stein, wie hier in der Lindenstraße, braucht viel Regen für seine natürliche Reinigung.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Stefan Lederer, Abteilungsleiter beim Ressort Straßen und Verkehr, weiß: „Auf den neuen, hellen Pflastersteinen werden Verunreinigungen, die zum Stadt-Alltag gehören, viel stärker wahrgenommen als auf dem alten Pflaster.“

Die erstmalige Verlegung von hochwertigem Granit-Naturstein in Barmen geschah allerdings mit voller Absicht: „Naturstein ist langlebig und widerstandsfähig, aber wie bei einem Schwamm füllen sich zuerst einmal die Poren der Steine mit dem Schmutz, der auf dem Boden landet“, so Lederer beim Pressetermin im Rathaus.

Was jetzt gefragt sei, so die Stadt, ist Geduld: Die Steine wirken noch sehr hell und fleckig oder verschmutzt, auch weil es im Sommer sehr wenig Regen gab, der für eine natürliche Reinigung hätte sorgen können. Stefan Lederer blickt nach vorn: „Die Steine brauchen ein, zwei Jahre, um eine gleichmäßige Patina anzusetzen. Die Granitplatten auf dem Johannes-Rau-Platz vor dem Rathaus sind ein gutes Beispiel. Sie sind in die Jahre gekommen, aber trotz eifriger Nutzung des Platzes wirkt das Areal noch immer attraktiv und ansprechend.“

Andreas Muckes Appell: „Wir alle wollen attraktive Innenstädte. Jetzt liegt es an uns allen, mit der neu gestalteten Umgebung sorgsam umzugehen.“ Übrigens: Durch das hellere Pflaster können die Temperaturen in den Innenstädten um etwa zehn Grad gesenkt werden. Auch andere Städte, beispielsweise Bonn, gehen diesen Weg, um sogenannten Klimaänderungsfolgen zu begegnen. Helle Flächen speichern weniger Hitze und belasten dadurch ihre Umgebung weniger.

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