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Projekt von Kulturgemeinde und Jobcenter: Jüdischer Friedhof bald saniert

Projekt von Kulturgemeinde und Jobcenter : Jüdischer Friedhof bald saniert

Der Jüdische Friedhof am Weinberg wird seit Jahren in Kooperation zwischen der Jüdischen Kultusgemeinde und dem Jobcenter von Menschen des zweiten Arbeitsmarktes instand gesetzt. Seit 2013 begleitet die GbA (Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung mbH) das Projekt der Beschäftigungsförderung.

Voraussichtlich im Oktober wird nun auch das letzte Feld fertiggestellt.

 Momentan laufen die Arbeiten noch.
Momentan laufen die Arbeiten noch. Foto: Jobcenter

Wenn man den denkmalgeschützten Friedhof am Weinberg, der bereits im Jahr 1896 angelegt wurde, betritt, fühlt man sich wie auf einer Zeitreise durch das letzte Jahrhundert. Im Schatten der Bäume ragen Grabsteine empor, die die unterschiedlichen zeittypischen Stile der Grabsteingestaltung des 20. Jahrhunderts vertreten. Dennoch sind die Grabschriften gut lesbar, die Grabeinfassungen intakt und die Grabsteine restauriert. Die steinerne Grablandschaft, die Wege und Grünflächen wirken gepflegt.

Das Projekt hat eine stadthistorische Bedeutung, darin sind sich Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters Wuppertal, und Leonid Goldberg, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde, einig. "Der Jüdische Friedhof am Weinberg ist ein Kulturgut der Stadt, an dem sich nicht nur die wechselhafte Geschichte der jüdischen Gemeinde im 20. Jahrhundert ablesen lässt", berichtet Goldberg. "Es war uns ein großes Anliegen, dass nichts in Vergessenheit gerät. Vor 10 Jahren haben wir versucht, die Restaurierung des Friedhofs im Alleingang in Angriff zu nehmen und mussten uns eingestehen, dass dies allein aus eigener Kraft nicht zu schaffen ist. Wir sind glücklich, mit dem Jobcenter einen zuverlässigen Partner gefunden zu haben."

 Blick auf den Friedhof.
Blick auf den Friedhof. Foto: Jobcenter
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Fünf bis acht Projektteilnehmende sanieren den Friedhof unter fachlicher Anleitung der GbA. "Bei diesem Projekt sind besonders die jüdischen Einwanderer als Projektteilnehmerinnen und —teilnehmer zum Zuge gekommen", erläutert Lenz. "Die Sinnstiftung ihrer Tätigkeit steht für sie außer Frage." Das Jobcenter leitet an und qualifiziert. Durch praktische Erfahrungen sollen die Chancen für den ersten Arbeitsmarkt verbessert werden.

"Mit diesem Projekt konnten wir auch einen Beitrag zur Stadtentwicklung und zum Erhalt dieser wichtigen historischen Stätte in unserer Stadt leisten", resümiert Lenz.