Henry Moore - Craggs späte Liebe

Zwei großformatige Bronzen und 26 Gipsskulpturen des englischen Bildhauers Henry Moore sind seit gestern im Skulpturenpark Haus Waldfrieden zu sehen.

 Der Wuppertaler Bildhauer Tony Cragg ist stolz, seinen Künstlerkollegen und Landsmann Henry Moore im Skulpturenpark Waldfrieden zeigen zu können.

Der Wuppertaler Bildhauer Tony Cragg ist stolz, seinen Künstlerkollegen und Landsmann Henry Moore im Skulpturenpark Waldfrieden zeigen zu können.

Foto: Raina Seinsche

„Die Sitzende“, lange Zeit zwischen Schauspielhaus und Schwimmoper hin- und hergeschobene Bronzeskulptur Henry Moores hat endlich einen sicheren Platz gefunden. Zusammen mit der über vier Meter hohen Statue „Large intensiv Form“ ziert sie den Eingangsbereich von Tony Craggs Skulpturenpark an der Unterbarmer Hirschstraße und weist auf die Ausstellung des englischen Bildhauers hin.

Dazu kommen 26 Plastiken aus verschiedenen Schaffensperioden Henry Moores, die jedoch nicht aus Bronze, sondern aus Gips gearbeitet wurden, und sich daher auf die zwei Ausstellungshallen verteilen. Ursprünglich dienten sie als Vorlage für den Guss der Bronzen, wurden anfänglich von Moore anschließend zerstört, um weitere Abgüsse zu verhindern, oder in der Gießerei zerstört. Erst später entdeckte der Künstler ihre eigenen Reize, etwa die Spuren seiner Bearbeitung oder hauchfeinen Bronzestaub aus der Gießerei und erklärte sie zu den eigentlichen Originalen.

Der Wuppertaler Bildhauer Tony Cragg konnte anfänglich nicht so viel mit dem Werk seines Kollegen und Landmanns Moore anfangen. „Es war 1983, ich hatte gerade eine meiner Skulpturen in einer Galerie in Toronto aufgebaut, als ich auf dem Rückweg auf die Idee kam, das dortige Museum zu besuchen. Dort zeigte man Moore und ich was fasziniert. Seit dieser Zeit ist es mein Wunsch, ihn zu präsentieren. Sein Werk ist eine geniale skulpturelle Leistung. Es zeugt von seiner spirituellen Intelligenz, wie er seine Figuren entstehen lässt“, so Cragg, der begeistert ist, wie sich die Moore-Plastiken in ihren organischen Formen mit der Natur verbinden.

Besucher sollten sich Zeit lassen, die einzelnen Objekte auf sich wirken lassen, dann die Oberfläche betrachten, die zeigt, wie der Künstler nicht nur mit Hammer und Meißel, sondern auch mit zahnärztlichen Instrumenten oder einer Haushaltsreibe den Gips bearbeitet hat. Auch Vorlagen für „Die Sitzende“ und andere Großplastiken sind zu finden.

Außerdem gibt es zur Ausstellung ein umfangreiches Angebot an Führungen.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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