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Schumpeter School Preis 2017: Auszeichnung für Prof. von Hippel

Schumpeter School Preis 2017 : Auszeichnung für Prof. von Hippel

Zum vierten Mal verlieh die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft — Schumpeter School of Business and Economics der Bergischen Universität Wuppertal den Schumpeter School Preis. Der diesjährige Preisträger Eric von Hippel ist Professor für Innovation Management an der MIT Sloan School of Management (Cambridge, Massachusetts).

Der Preis, gestiftet von der Schumpeter School Stiftung und finanziert von der Stadtsparkasse Wuppertal, wird alle zwei Jahre an international renommierte Ökonomen verliehen und würdigt herausragende wissenschaftliche Leistungen im Sinne der Wirtschafts- und Innovationsforschung von Joseph A. Schumpeter.

Mit Prof. Eric von Hippel wurde ein Wissenschaftler geehrt, der wegweisende Beiträge zu Grundlagen und Wirtschaftlichkeit verteilter Innovation und zum Konzept der "User Innovation" veröffentlicht hat. Er gehört zu den weltweit renommiertesten Wissenschaftlern in den Bereichen der Management- und Innovationsforschung. Von Hippel forscht und unterrichtet seit 1973 am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Prof. Dr. Peter Witt, Inhaber des Lehrstuhls für Technologie- und Innovationsmanagement an der Bergischen Universität, bezeichnete Eric von Hippel in seiner Laudatio als idealen Kandidaten für den Schumpeter School Preis und hob nicht nur die große Anzahl von Publikationen hervor, die im Laufe der über vierzigjährigen wissenschaftlichen Karriere von Eric von Hippel entstanden sind, sondern auch ihre Bedeutung für Studierende, Fachkollegen, Politiker und Manager.

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Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch betonte vor zahlreichen Gästen aus Universität und Region, die Bedeutung von Innovationen und ihrer Schöpfer in der Forschungsarbeit von Eric von Hippel. Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit seien von enormer praktischer Relevanz. So hat der amerikanische Ökonom ein theoretisches Modell entworfen, die "Lead User-Methode", mit der Unternehmen ihre Kunden an der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen beteiligen können.

Von Hippel war einer der ersten Wissenschaftler, der die Bedeutung von Nutzern als Quelle von Ideen für die Neuproduktentwicklung erkannt hat. Bestimmte Nutzer haben stärkere Bedürfnisse als andere Nutzer oder erfahren diese Bedürfnisse früher als der Rest des Marktes. Solche "Lead User" versuchen typischerweise selbst, bestehende Produkte zu verbessern. Unternehmen können von Lead Usern profitieren, indem sie sie am Innovationsprozess beteiligen und deren Innovationsvorschläge nach Möglichkeit in die Serienfertigung überführen.

Die Forschungsarbeiten Eric von Hippels und seiner Kollegen haben gezeigt, dass Lead User vor allem bei der Entwicklung wissenschaftlicher Geräte und im Bereich der Bankdienstleistungen für den Großteil aller Innovationen verantwortlich sind. Über die Theorie der Lead User hinaus hat Professor von Hippel wichtige Beiträge zur Erforschung von Open Source-Innovationen geleistet.

Der 75-jährige Amerikaner entstammt einer Familie, die viele bekannte Wissenschaftler hervorgebracht hat. Sein Vater, Prof. Arthur R. Hippel, war Inhaber des Lehrstuhls für Materialwissenschaften am MIT, sein älterer Bruder Professor für Molekularbiologie an der University of Oregon, sein jüngster Bruder ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliche und Internationale Beziehungen an der Princeton University.

Der Schumpeter School Preis für Unternehmens- und Wirtschaftsanalyse wurde 2011 von der Schumpeter School und der Schumpeter School Stiftung ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Wichtigkeit der Arbeiten von Joseph A. Schumpeter hervorzuheben sowie die Schumpeterianische Forschung und ihre Verbreitung in Wissenschaft und Praxis zu fördern. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Joseph A. Schumpeter (1883-1950) war einer der bedeutendsten Wirtschaftsforscher des 20. Jahrhunderts. Er lehrte und forschte in Österreich, Deutschland und den USA, engagierte sich in der Wirtschaftspolitik und war Mitbegründer der Zeitschrift "Der Volkswirt", Vorläuferin der "Wirtschaftswoche". Die Wirtschaftswissenschaftler der Bergischen Universität hatten 2008 ihre Fachbereichs-, bzw. Fakultätsbezeichnung um "Schumpeter School of Business and Economics" erweitert, um ihr internationales Profil zu schärfen.