Auch in den Sommerferien 9-Euro-Ticket: Weiter große Nachfrage erwartet

Wuppertal · Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) geht davon aus, dass auch in den nächsten Wochen die Verkaufszahlen des 9-Euro-Tickets „auf hohem Niveau“ bleiben. Man rechne auch in den Ferien mit vielen Reisenden.

 Symbolbild.

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Foto: Christoph Petersen

Im Verbandsgebiet sind bislang mehr als 1,8 Millionen Tickets über die Apps, Ticketshops, Automaten und Kundencenter der Verkehrsunternehmen abgesetzt worden. Die bislang gewonnenen Erfahrungen wolle man nutzen, um den Kundinnen und Kunden „trotz des hohen Fahrgastaufkommens einen möglichst reibungslosen Reiseablauf zu gewährleisten“.

So habe es in den vergangenen Wochen „eine Aufstockung von Servicepersonal und Reisendenlenkern gegeben, um gerade Fahrgäste mit bisher wenig Berührungspunkten zum Nahverkehr beim schnellen Ein- und Ausstieg zu unterstützen“. Das zusätzliche Personal werde auch während der Sommerferien an den Bahnhöfen tätig sein.

Der Einsatz von zusätzlichen Zügen sei wegen nicht vorhandener Kapazitäten bei Fahrzeugen und Zugführern nicht möglich. „Jedoch wird bereits seit Start des 9-Euro-Tickets am 1. Juni alles mobilisiert, was auf der Schiene möglich ist. So werden Fahrten auf stark frequentierten Streckenabschnitten mit der Maximalanzahl an verfügbaren Zugteilen verstärkt. Trotzdem hat sich gezeigt, dass es teilweise in den Zügen – und hier insbesondere bei den Regional-Express- (RE) und Regionalbahn (RB)-Linien – zu sehr starkem Fahrgastaufkommen gekommen ist“, so die bisherige Bilanz.

Die größte Nachfragespitze bestehe freitagnachmittags mit der Kombination aus Pendelnden und Wochenendreisenden. Der VRR geht in den Ferien allerdings davon aus, dass sich die Reisetage auf die Woche verteilen. „Insbesondere auf der Hauptachse von Köln über Düsseldorf durch das Ruhrgebiet nach Hamm“ rechne man „mit vielen Fahrgästen, die die touristischen Regionen, wie etwa das Sauerland, Rheintal, Münsterland oder die Eifel, aber auch Großstädte mit attraktiven Freizeitangeboten wie Köln, Düsseldorf oder Münster ansteuern. Es wird auch damit gerechnet, dass die Nahverkehrszüge in NRW stark für Transitreisen genutzt werden, um Ziele in ganz Deutschland zu erreichen“.

Der VRR rät daher, für Städtetouren öfter die S-Bahnen zu nutzen: „Hier ist die Fahrtzeit zwar meist einige Minuten länger als bei RE- oder RB-Verbindungen, dafür gibt es in den S-Bahnen häufig mehr freie Kapazitäten als in den Regionalzügen.“

Da sich die Mitnahme von Fahrrädern mit Blick auf das Platzangebot „teilweise als problematisch herausgestellt“ habe, appelliert der VRR erneut an die Fahrgäste, in Stoßzeiten auf die Mitnahme eines eigenen Fahrrads zu verzichten und auf die gut ausgebauten Leihfahrrad-Angebote an vielen Reisezielen zurückzugreifen: „Darüber hinaus wird dringend gebeten, dass sich die Fahrgäste an vollen Bahnsteigen über die gesamte Länge eines Zuges verteilen und nicht im Bereich der Türen stehenbleiben. Leider hatten in den vergangenen Wochen viele Züge teilweise erhebliche Verspätungen, weil die Züge aufgrund von Überfüllung in den Türbereichen nicht abfahren konnten. Hier kann eine Fahrgastverteilung auf die komplette Zuglänge und auf alle Zugtüren für Entlastung sorgen.“

Trotz aller Vorkehrungen würden „zeitweise volle Bahnsteige und Züge kaum zu verhindern sein. Der VRR bittet die Fahrgäste daher erneut um gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis.“ Der Verkehrsverbund appelliert unterdessen an Land und Bund, den ÖPNV als „wesentlichen Baustein der Mobilitätswende“ dauerhaft und qualitativ entsprechend finanziell auszustatten.

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