Leserbrief Es ist ein harter Job

Betr.: Gastronomie

 Symbolbild.

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Foto: ongchinonn

Ich bin in der Gastronomie tätig und möchte gerne unsere Seite erklären: Wie jeder mittlerweile mitbekommen haben sollte, ist auch bei uns ein Personalmangel. Wir fangen mittags an zu arbeiten und gehen spät abends nach Hause. An Feiertagen sowie an Wochenenden. Wir verzichten auf Urlaub oder nehmen weniger als uns zusteht.

Wir freuen uns sehr, vertraute Gesichter und nette Menschen wiederzusehen und ihnen ein paar schöne Stunden schenken zu können. Allerdings gibt es auch andere Gäste.

Wir verstehen sehr gut, dass ein wenig „Normalität“ einkehrt und und alle froh sind, wieder rauszukommen. Aber bitte bedenkt, dass wir auch nur Menschen sind.

Wenn ein Bereich geschlossen ist, dann möchten wir nicht diskutieren, wir sind einfach zu wenig Kellner. Wenn das Getränk oder das Essen nicht schnell genug da ist, dann sind wir einfach unterbesetzt, oder vielleicht macht auch einer von uns mal Pause. Wenn der Tisch nicht schnell genug abgeräumt ist, haben wir es einfach nicht geschafft. Und wenn Sie auf Ihre Rechnung einen Moment warten müssen, dann muss man nicht einfach gehen, ohne zu bezahlen. Und wir sind auch nicht unorganisiert, wir versuchen einfach unser Möglichstes.

Es ist (ob man es glaubt oder nicht) ein harter Job. Und wir machen es gerne und mit Leidenschaft. Wir sind Kämpfer und möchten, dass es weiter geht – für euch und für uns.

Ich spreche für alle Mitarbeiter in der Gastronomie, wenn ich sage, wir sind am Limit. Wir haben zurzeit weniger Familienleben und Privatleben, aber das nehmen wir in Kauf. Wir wollen auch, dass es weiter geht. Für uns alle.

Aber bitte: Habt ein bisschen Verständnis für uns, wir gehen zurzeit über unsere Kräfte hinaus. Und auch wir möchten irgendwann gerne wieder in die „Normalität“.

Mirja Turbon

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