Einseitige Informationen?

Betr.: Seilbahn

Der in Kürze vom Stadtrat zu treffenden Grundsatzentscheidung zum Seilbahnbau liegen vor allem zwei Gutachten zugrunde, das "Bürgergutachten" und die "Nutzen-Kosten-Untersuchung". Meine Erachtens nach müssen bei beiden Gutachten zentrale Punkte sehr kritisch gesehen werden, so dass beide Gutachten zur Entscheidungsfindung nur begrenzt hilfreich sein können. Durch einseitige Informationen beziehungsweise durch unrealistische Grundannahmen verführen sie zu falschen Entscheidungen.

Als Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung zur Wuppertaler Bürgerbeteiligung sah ich die Gefahr, dass hier durch die Organisationsstruktur die eigentlich kompetenten und engagierten Bürger zugunsten einer zufällig ausgewählten Gruppe von "neutralen" Bürgern von einer Beteiligung ausgeschlossen werden sollten, um so eine kritische Bürgerbeteiligung durch ein unproblematisches Verfahren auszuhebeln. Diese Befürchtung wurde durch die Presseberichte über die Bürgerbeteiligung bestätigt.

Die methodisch in sich stimmige Nutzen-Kosten-Untersuchung legt meines Erachtens völlig unrealistische Grundannahmen über die zukünftige Attraktivität des ÖPNV in der Südstadt zugrunde und kommt so zu sehr realitätsfremden Ergebnissen. Die ungeklärten juristischen Risiken erscheinen mir sehr bedeutsam zu sein.

Nur eine ausgewogene Kenntnis positiver wie kritischer Argumente beim Seilbahnbau kann zu guten, fundierten Entscheidungen führen, die auch juristisch haltbar sind.

Von einem Seilbahnbau wäre ich persönlich nirgendwo betroffen.

Manfred Alberti, An der Piep

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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