Eine doppelte Lachnummer

Betr.: CDU lehnt Uwe Schneidewind als OB-Kandidaten ab

Da haben CDU und Grüne doch vermeintlich einen veritablen Oberbürgermeister--Kandidaten vorgestellt: Professor Schneidewind, Präsident des renommierten Wuppertal Institutes. Grundsätzlich eine Top-Besetzung: International anerkannt, Fachmann für die beherrschende Thematik Klimawandel, weit gereist, ehemaliger Präsident der Universität Oldenburg und dementsprechend erfahren. Ein echter Lichtblick für die trübe Wuppertaler Politik-Sauce. Der wackere Oberbürgermeister Mucke hätte sich warm anziehen müssen.

Aber nun das, die CDU postuliert: Herr Schneidewind ist raus, es kann ihm nicht gelingen „…Menschen unterschiedlicher Lebensstile milieuübergreifend zusammenzuführen.“ Lachnummer, Teil 1. Das ist wirklich gut, echt witzig, so eine geschwurbelte Begründung kann man sich kaum ausdenken.

Was verbirgt sich allerdings hinter diesem Politikergeschwafel? Doch wohl nur die Angst der CDU, einen den Grünen genehmen Kandidaten schlucken zu müssen.

Und die Komik geht weiter: Die Heilsbringerin (wahrscheinlich milieuübergreifend) soll nun Frau Reul-Nocke werden. Lachnummer, Teil 2. Erfahrene Juristin (die bestimmt viele Menschen unterschiedlicher Lebensstile kennt) aus der zweiten Garde der Weltstadt Remscheid. Man kann ihr nun nicht vorwerfen, dass sie die Ehefrau des Wuppertaler CDU-Chefs und die Schwester des CDU-Innenminister ist, aber die Begriffe „Geschmäckle“ oder „Parteisoldat“ werden dem einfachen Wähler vielleicht durch den Kopf schießen.

Nun denn, verzichtet die CDU auf Professor Schneidewind, so wird sie zu Recht mit weniger als 20 Prozent der Stimmen durch die nächste OB-Wahl laufen.

Lutz Kolitschus

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