Aufgeblasene Infrastruktur

Betr.: "WSW: Schwarze Zahlen", Rundschau vom 13. Juli

Für die WSW sind der Ausbau der Handytickets und die fernsteuerbaren Stromzähler ( Smartmeter) sehr lukrativ. Einmal werden regelmäßig Positionsdaten erhoben, im anderen Fall minütlich der aktuelle Stromverbrauch. Daten, die gewinnbringend verkauft werden können.

Zweitens wird die Betriebsgefahr dieser aufgeblasenen Infrastruktur — Handy, Mobilfunknetz, Webserver, Bezahldienst — beim Handyticket kurzerhand auf den Kunden umgelegt, der im Fall eines Ausfalls kurzerhand zum Schwarzfahrer wird.

Im Fall der Smartmeter ist es ja auch viel einfacher, den Strom vom Schreibtisch aus abzuschalten und den Kunden für die dauerhafte Übermittlung des momentanen Stromverbrauchs zahlen zu lassen, anstatt einmal jährlich den Zähler manuell abzulesen. Auch wenn es, wie in Großbritannien, mit der Sicherheit hapert, als 53 Millionen Smartmeter durch Verwendung desselben elektronischen Schlüssels offen wie Scheunentore standen.

Drittens lädt der Smartmeter den Anbieter zur Abzocke ein — Stichwort "Minutenreserven" —, weil niemand mehr weiß, wann welcher Tarif abgerechnet wird. Gerade aus diesem Grund wurde beim Call-by-Call nach über zehn Jahren endlich die Preisansage Pflicht.

Soll ich zukünftig vor Einschalten eines Elektrogerätes erst im Internet nachschauen müssen, wie hoch gerade der "Minutenpreis" ist?

Norbert Bernhardt, Hofaue

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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