Träume vom Frieden — und vom Meer

Wuppertal · Alexander Peiler und Victoria Schmidt, der eine im Wuppertaler, die andere im Marburger Schauspiel-Ensemble, planen ein Filmprojekt mit Jugendlichen aus Deutschland und Palästina.

 Victoria Schmidt und Alexander Peiler wollen im August mit Jugendlichen aus Marburg, Wuppertal und Jenin im Westjordanland ein Filmprojekt realisieren.

Victoria Schmidt und Alexander Peiler wollen im August mit Jugendlichen aus Marburg, Wuppertal und Jenin im Westjordanland ein Filmprojekt realisieren.

Foto: Raina Seinsche

Israel und Palästina, zwei Reiseziele, den den Schauspieler Alexander Peiler faszinieren. Im vergangenen Jahr nahm er seine Kollegin Victoria Schmidt mit auf die Tour. Gemeinsam besuchten sie Jerusalem und das Westjordanland, kamen dort zum Kulturzentrum "Cinema Jenin".

"Dieses Projekt wird von einem deutsch-palästinensischen Team betrieben, zeigt nicht nur Filme, sondern auch Musik oder Theaterprojekte. Auch der Film 'Pina in 3D' lief dort. Wir kamen mit den Machern ins Gespräch und bei uns keimte die Idee, ein Projekt mit Jugendlichen aus Deutschland und Palästina zu initiieren", erzählt Alexander Peiler, der zusammen mit seiner Partnerin Victoria Schmidt damit ein Zeichen gegen den politischen Rechtsruck setzen möchte, um zu zeigen, dass gemeinsame Projekte über Grenzen und Religionen möglich sind.

Peiler und Schmidt: "Wir würden gerne mit sechs jungen Deutschen und gleichaltrigen Palästinensern einen Film zum Thema Träume drehen. ,Young Oddities — Komische Vögel' ist der Arbeitstitel. In Marburg haben wir bereits drei Teilnehmer gefunden, in Wuppertal bisher nur zwei, die vom 1. bis zum 16. August mit uns und einer zusätzlichen Betreuung nach Jenin fliegen. Dort sollen sich die Jugendlichen austauschen, die Marburger und Wuppertaler sehen, wie die Realität in einem vom Islam geprägten Land wirklich aussieht."

Dank Sponsoren reisen die Jugendlichen kostenlos nach Palästina, Unterbringung, Verpflegung und die Aktivitäten vor Ort sind ebenfalls bereits bezahlt. Victoria Schmidt und Alexander Peiler stemmen ihre Kosten selber.
Schon jetzt sind die beiden Schauspieler mit den Vorbereitungen beschäftigt, schreiben das Drehbuch, tauschen sich mit den Jugendlichen über ihre Träume und Ideen aus.

"Dabei haben wir uns ein wenig an Wim Wenders' Pina-Film orientiert, auch wir lassen den Jugendlichen ihre Muttersprache, arbeiten mit Untertiteln, lassen sie ihre Träume erzählen, machen diese Vision in einer Szene sichtbar", so Peiler. Victoria Schmidt ergänzt: "Sima, eine junge Palästinenserin, möchte zur Bühne. Bei einem Konzert lassen wir sie einen Song performen. Und wir haben festgestellt, dass Deutsche und Palästinenser Träume haben, die gar nicht so verschieden sind. So ist der Wunsch nach Frieden auf beiden Seiten groß."

Weitere professionelle Unterstützung erhalten Victoria und Alexander von Bernd Kirchhöfer in Sachen Dramaturgie. Der Kameramann kommt aus Palästina, wird von deutscher Seite bezahlt.

"Ein Traum der Palästinenser ist eine Reise ans Meer, für sie kaum zu realisieren, denn man muss durch Israel. Diesen Wunsch wollen wir ermöglichen, die Anträge laufen bereits. Die gemeinsame Fahrt ans Meer soll Ende und Höhepunkt des Projekts werden. Aber auch sonst sind wir offen für die Dinge, die passieren", freut sich Alexander Peiler auf die spannenden Tage.

Auch wenn die meisten Kosten bereits durch Sponsoren gedeckt sind, fehlen noch Mittel, um die Aktivitäten vor Ort und den Kameramann zu bezahlen. Spenden sind daher nötig.

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