Wuppertals Chronik 2018 G wie Glutofen

Wuppertal · Der Sommer zeigte sich in der Rundschau-Redaktion als ein monotones, unaufhörliches Surren. Die Klimaanlage unterlegte unseren Arbeitsalltag hartnäckig, von morgens bis abends. Und die Menschen, die sich in luftigen Klamotten den Berg in die Südstadt hoch quälten, sahen wir aus unseren abgedunkelten Räumen nur durch Jalouisenschlitze.

 Wasser marsch ...

Wasser marsch ...

Foto: Holger Battefeld

Und wenn wir vor die Tür gingen, liefen wir gegen das Thema des Sommers wie gegen eine Wand.

Diese Hitze. Trockener und heißer Juli, schrieb der Wupperverband in seiner Wetterbilanz, dann hochsommerlicher August und nur die Hälfte des üblichen Regens im September. Die Polizei fuhr mit einem Wasserwerfer über die Talachse, um der Feuerwehr bei der Bewässerung der Bäume zu helfen. Fische drohten in den Teichen trocken zu liegen.

Das Wetter machte Schlagzeilen. Die Rundschau berichtete über die hiesigen Bauern, die mit Mindererträgen von bis zu 80 Prozent rechneten und über Biologen, die die Veränderung der Natur auch im Bergischen Land mit großer Sorge beobachten.

Mittlerweile ist Winter und es bleibt in dieser Bilanz die leise Frage: Werden wir an dieser Stelle nun immer über noch heißere, extremere Wetterlagen schreiben? Ist er das, der Klimawandel? Der bergische Biologe Jan Boomers sagte im Rundschau-Gespräch Ende Juli: "Ja, ich fürchte, wir sind mittendrin."

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