Landgericht bis Polizeipräsidium

Am Sonntag (19. Oktober 2014) setzt die Begegnungsstätte Alte Synagoge ihre diesjährige Serie mit historischen Stadtführungen zur NS-Geschichte fort — diesmal in Unterbarmen, zwischen Landgericht und Polizeipräsidium.

 Der Solinger SS-Führer Paul Blobel, einer der schlimmsten NS-Verbrecher, absolvierte nach dem Ersten Weltkrieg ein Hochbaustudium an der Königlichen Baugewerksschule Barmen-Elberfeld am Haspel. 1948 wurde er in Nürnberg zum Tod verurteilt und hingerichtet.

Der Solinger SS-Führer Paul Blobel, einer der schlimmsten NS-Verbrecher, absolvierte nach dem Ersten Weltkrieg ein Hochbaustudium an der Königlichen Baugewerksschule Barmen-Elberfeld am Haspel. 1948 wurde er in Nürnberg zum Tod verurteilt und hingerichtet.

Foto: Bundesarchiv Berlin

Ein Großteil der heutigen Friedrich-Engels-Allee wurde im April 1933 von den Nationalsozialisten in "Adolf-Hitler-Straße" umbenannt. Bereits in der napoleonischen Ära ausgebaut, entwickelte sich die einstige Prachtallee zu einer der wichtigsten Hauptverkehrsadern im prosperierenden Wuppertal. Während der NS-Zeit erstreckte sich die "Adolf-Hitler-Straße" in ihrer Gesamtlänge vom Hofkamp in Elberfeld bis zum Alten Markt in Barmen. Im Rahmen nationalsozialistischer Stadtplanungskonzepte, die auch ein neues Stadtzentrum am Haspel vorsahen, sollte die Allee zu einer breiten Aufmarsch- und Paradestraße erweitert werden und direkt auf den geplanten "Adolf-Hitler-Platz" als neuer Stadtmitte Wuppertals zuführen.

An der heutigen Friedrich-Engels-Allee erinnern zahlreiche, zum Teil noch erhaltene, historische Gebäude an die NS-Zeit - an den Terror der SA, an einen der schlimmsten NS-Verbrecher, aber auch an Opposition gegen das Regime. Wichtige Stationen der Tour sind das Landgericht, eine SA-Kaserne, das frühere Gewerkschaftshaus, die ehemalige Königliche Baugewerksschule, die Pauluskirche, die NSV-Zentrale und das Polizeipräsidium.

Die von NS-Experte Michael Okroy geleitete Tour beginnt um 14 Uhr vor dem Eingang des historischen Landgerichtsgebäudes am Eiland. Die Teilnahme kostet fünf Euro. Weitere Informationen auf www.alte-synagoge-wuppertal.de

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