Handball-BL: 29:35 (13:17) in Kiel BHC war im hohen Norden ohne Chance

Wuppertal / Kiel · Traditionell nichts zu holen gab es für den Handball-Bundesligisten Bergischer HC im Auswärtsspiel beim THW Kiel. Am Sonntagnachmittag (11. September 2022) kassierte das Team von Trainer Jamal Naji eine 29:35 (13:17)-Niederlage, verkaufte sich aber vor den 9.649 Zuschauerinnen und Zuschauern ordentlich.

 BHC-Trainer Jamal Naji.

BHC-Trainer Jamal Naji.

Foto: Dirk Freund

Der BHC musste weiterhin auf Fabian Gutbrod und Csaba Szücs verzichten. Tim Notdurfth brachte den Außenseiter mit 1:0 in Führung (1.). Die Norddeutschen lagen nach sieben Minuten aber 4:2 vorn. Ex-BHC-Keeper Tomas Mrkva erzielte mit einem Wurf über das komplette Feld ins leere bergische Tor das 6:3 (12.). Als Nikola Bilyk das 8:3 gelang, nahm BHC-Trainer Naji die erste Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Offensive große Probleme, sich durchzusetzen.

Defensiv standen die Gäste dagegen sehr ordentlich, dennoch zog der THW zunächst auf 12:6 davon (21.). Abschütteln ließ sich der Außenseiter jedoch nicht, im Gegenteil: Tomas Babak konnte seinen Landmann Mrkva überwinden und auf 12:15 verkürzen (27.). Zur Halbzeit hieß es 17:13 für die Kieler, die bis dato vor allem auf der Torhüter-Position ein Plus hatten.

Mit einem verwandelten Siebenmeter zum 14:17 eröffnete Linus Arnesson den zweiten Durchgang (31.). Dann aber schaltete der THW einen Gang höher: Domagoj Duvnjak markierte das 20:14 (34.). Tom Kare Nikolaisen gelang zwar das 16:22 (38.), aber die Kieler hatten sich damit einen angenehmen Vorsprung herausgeworfen. Erst recht, als das 24:16 auf der Anzeigetafel prangte (39.). Naji bat zur Besprechung. Arnesson vergab einen Siebenmeter, Niklas Ekberg erhöhte auf 25:18 (42.) und 26:18 (43.).

Der BHC bekam immer größere Probleme. Patrick Wienczek baute die Kieler Führung mit einem Heber auf 28:19 aus (46.). Beim Stand von 30:21 folgte eine weitere BHC-Auszeit (48.). Die Partie war längst gelaufen, es ging in dieser Phase um Schadensbegrenzung. Das gelang: Tom Bergner netzte zum 26:33 ein (55.). Der BHC gab nie auf und konnte in der Schlussphase das Ergebnis noch etwas freundlicher gestalten. Für die Punkte kam er aber nicht infrage.

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Es war ein verdienter Sieg für Kiel. Wir haben zwar verloren, aber die Angriffsleistung war ein Fortschritt im Vergleich zu den Spielen davor. Wir haben breiter angegriffen und deutlich mehr Würfe generiert aus beiden Sektoren. Wir haben unsere Außen in Szene gebracht, auch wenn die Quote noch Steigerungspotenzial hat. Das können wir insgesamt positiv mitnehmen. In der Abwehr muss man sagen, dass der THW es brutal auf den Punkt gespielt hat. Kein Spieler hatte länger als einen Schritt den Ball in der Hand. Dann kam eine schnelle Entscheidung. Dann ist es immer schwierig, zu entscheiden, wie offensiv wir werden. Gefühlt hat der THW auch jeden Fernwurf getroffen - es war für uns schwer zu verteidigen. Das Positive ist die Angriffsleistung.“

Filip Jicha (Trainer THW Kiel): „Ich bin zufrieden mit der Bereitschaft des Teams. Wir hatten schon in dem Spiel gegen Leipzig eine sehr gute Rückzugsbereitschaft. Die Laune der Mannschaft hat mir gefallen, auch mit einer neuen Formation – Mitte der ersten Halbzeit sogar ohne Kreisläufer. Das wollte ich mit Blick auf die kommenden Wochen probieren. Ich bin zufrieden mit dem Spiel.“

Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): „Eine Niederlage in der Deutlichkeit ist nie angenehm – auch wenn es gegen den kommenden Deutschen Meister geschehen ist. Dennoch haben wir eine ganze Reihe positiver Ansätze an den Tag gelegt. Nach Startproblemen war der Spielfluss deutlich besser. Neben den 29 Treffern haben wir ein gutes Dutzend weitere Gelegenheiten zum Teil ansehnlich herausgespielt. Das war ein klarer Schritt nach vorn. Darauf kann man sehr gut aufbauen.“

Die nächste Partie bestreitet der BHC am kommenden Donnerstag (15. September) ab 19:05 Uhr in der Solinger Klingenhalle gegen den TBV Lemgo-Lippe. Am 22. September geht es zum HSV Hamburg (19:05 Uhr).

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