Jugendliche machen Street-Art Mit Kunst-Kraft in die Zukunft

Wuppertal · Junge Flüchtlinge visualisieren in Wuppertal, Remscheid und Solingen ihre Visionen von Gegenwart und Zukunft auf großen Wandbildern.

 So wie an dieser Wand der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule in Elberfeld haben junge Flüchtlinge auch in Remscheid und Solingen ihre Visionen von Gegenwart und Zukunft sichtbar werden lassen.

So wie an dieser Wand der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule in Elberfeld haben junge Flüchtlinge auch in Remscheid und Solingen ihre Visionen von Gegenwart und Zukunft sichtbar werden lassen.

Foto: Manfred Bube

Ihre Wurzeln liegen überwiegend in Afghanistan, (auf)wachsen wollen sie in Deutschland: Sie sind zwischen 16 und 22 Jahren alt, dem Terror der Taliban entflohen, blicken dynamisch und voller Hoffnung nach vorn. Mit welchen Wünschen und Erwartungen? Das zeigen drei Wandbilder und Graffiti in Wuppertal, Remscheid und Solingen. Die Nachwuchskünstler haben unter Leitung der Wuppertaler Regisseurin und Theaterpädagogin Kordula Lobeck de Fabris ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Rahmen eines Integrationsprojektes reflektiert: „2016 habe ich begonnen, mit den etwa 20 Teilnehmern zu arbeiten. Dabei ging es darum, dass sie ihre Situation in Szene setzen. In Bildern und Videosequenzen zeigen, woher sie kommen, wo sie aktuell und mit welchen Zielen für die Zukunft stehen.“

Das war nicht immer einfach: Belastet mit oft dramatischem Fluchthintergrund jetzt in Freiheit leben zu dürfen, das musste verarbeitet und aufgearbeitet werden. „Ebenso, dass die klassische Rollenverteilung der alten Heimat nicht mehr wie Fesseln die Entwicklung der Frauen hemmt“, so Kordula Lobeck de Fabris. Im Gespräch mit der Rundschau bringt die 20-jährige Arzool das so auf den Punkt: „Ich baue jetzt meine Zukunft so, dass meine Vergangenheit in die Knie geht.“

Gemeinsam mit den Künstlern Marco Holzheier, Jule Fedler und Christian Wouters haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unter dem Motto „Visionen Gegenwart Zukunft“ aus den vielen Entwürfen, die im Lauf der Projektdauer entstanden sind, Collagen entwickelt und diese jetzt als Wandbilder visualisiert. Werke, bei denen es, so unterschiedlich sie auch an den jeweiligen Orten gestaltet sind, um eine befreiende und friedliche Botschaft der Gemeinsamkeit geht.

Beendet wird die Kunstaktion jeweils mit einer Finisage: Der Wuppertaler Termin findet am Sonntag (20. September 2020) um 20 Uhr in der Else-Lasker-Schüler-Straße gegenüber dem Else-Park statt. Dabei gibt es auch eine temporäre Lichtaktion zu erleben. Wegen der Corona-Pandemie wird um Anmeldung unter 0176 / 220 363 80 gebeten.

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