Gut geplant ist halb erledigt Wie läuft das Familienleben nach Plan?

Ein Plan für das Einkaufen oder das Kochen mit den Kindern – wer braucht den? Pläne erfordern Zeit, die im Familienalltag Mangelware darstellt. Die Organisation des Einkaufes oder anderer Bereiche gelingt ja schließlich auch ohne, oder? Obgleich viele Familien ohne Planung durch den Alltag kommen, erleichtert sie durch die klare Struktur viele Situationen und ermöglicht Einsparungen.

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Foto: Ilham Fitrotul Hayat - Flaticon

1. Den Wocheneinkauf sinnvoll planen und Geld sparen

 Ein holländisches Sprichwort besagt: „Die Kunst ist nicht, Geld zu verdienen, sondern es zu behalten.“ Beim Wocheneinkauf gestaltet sich das oft schwieriger als gedacht. Aufgrund der großen Auswahl im Supermarkt kommen einem schnell zahlreiche Rezeptideen für das nächste Mittagessen in den Sinn. Der Lebensmittelberg im Einkaufswagen wächst. Der Nachwuchs wünscht sich sehnlichst drei verschiedene Schachteln Cornflakes. Was zum Schluss auf dem Kassenband landet, passt unter Umständen nicht zusammen und belastet gleichzeitig das Haushaltsbudget. 

Um eine unnötige Geldausgabe beim Wocheneinkauf zu vermeiden, hilft eine gute Planung. Vor dem Start in den Supermarkt empfiehlt es sich, einen Menüplan für die ganze Woche zu erstellen. Hier hilft es, vorab mit dem Partner oder dem Nachwuchs abzustimmen, ob spezielle Wünsche bestehen. Auf die sprichwörtliche Extrawurst für jedes Familienmitglied sollte dann möglichst verzichtet werden. Sobald der Menüplan steht, können die Vorräte geprüft werden. So lässt sich herausfinden, welche Zutaten und frischen Lebensmittel tatsächlich fehlen. 

Diese können anschließend in den aktuellen Prospekten der Lieblingssupermärkte gesucht werden. Hier existieren teilweise Sonderangebote und Schnäppchen. Auch eine Einkaufsliste ist sinnvoll. Sie beugt Spontankäufen und unüberlegtem „Horten“ im Einkaufswagen vor. Dürfen die Sprösslinge mit zum Einkaufen, ergibt es Sinn, den Weg durch den Laden zu planen. Damit vor dem Regal mit den Süßigkeiten kein Wehklagen droht, kann dies gezielt umgangen werden. Nach dem Einkauf kann gezielt die Kasse ohne Quengelware aufgesucht werden, wenn der Nachwuchs keine neue Schokolade in die Hände bekommen soll.

2. Kochen Plan: schnell zum günstigen und leckeren Ziel

 Ein guter Plan stellt beim Einkaufen eine Erleichterung dar. Wer im Anschluss mit seinen Sprösslingen das Mittag- oder Abendessen vorbereitet, kann diesen dann gut nutzen. Laut einer Statista-Umfrage kochten im Jahr 2020 mehr als 35 Millionen Personen regelmäßig für sich und ihre Lieben. 

Das gemeinsame Kocherlebnis mit den Kindern weckt ihre Lust am Hantieren in der Küche. Gleichzeitig bringen Eltern ihnen auf diese Weise die gesunde Ernährung näher. Bevor es losgeht und eine kleine Küchenschlacht ausbricht, gilt es, die geeigneten Gerichte zu planen. 

Es sollten möglichst die kulinarischen Bedürfnisse aller Familienmitglieder berücksichtigt werden. Befindet sich unter den Kindern ein Vegetarier, verzichtet nicht die ganze Familie zwangsläufig auf Fleisch. Jedoch empfiehlt sich eine vegetarische Alternative, wenn ein Fleischgericht auf den Tisch kommt. 

Zudem sollte beim Kochen ein bestimmtes Budget für die Zutaten eingeplant werden. So bekommt eine durchdachte Planung der Mahlzeiten eine besondere Bedeutung. Sie hilft dabei, für die Gerichte einer Woche einen bestimmten Geldbetrag nicht zu überschreiten. Bei der kulinarischen Verwirklichung Ihrer Pläne hilft ein Sparkochbuch. Clevere, günstige und kreative Rezepte bringen dabei neue Ideen mit ins Spiel, auch leckere Speisen auf den Tisch zu bringen. 

3. Planvoll Backen und Chaos in der Küche vermeiden

 Erwachsene und Kinder lieben es, zu snacken. Steht am Sonntag ein leckerer Kuchen auf dem Kaffeetisch, kommt die Familie mit Begeisterung zum Schmaus zusammen. Sobald die Kinder in der Lage sind, einen Kochlöffel zu halten, steigt ihre Backbegeisterung. Viele freuen sich über ein gemeinsames Backerlebnis mit Mama und Papa. 

Mit einem Backplan artet das Familienbacken nicht in ein unübersichtliches Chaos aus. Zunächst sollte mit den Kindern ein passender Kuchen ausgewählt werden. Beim Backen mit Kindern gilt es, den Nachwuchs nicht zu überfordern. Eine dreistöckige Sahnetorte mit Füllung erweist sich als gewagtes Projekt, wenn zum ersten Mal gemeinsam gebacken wird. 

Es sollte ein Kuchen oder ein anderes Gepäck ausgewählt werden, das zu den jeweiligen Fertigkeiten passt. Hier gilt es, realistisch zu bleiben und dem Nachwuchs ruhig zu erklären, warum ein komplizierteres Rezept zum jetzigen Zeitpunkt nicht infrage kommt. Sobald die Kuchenidee steht, kann ein einfaches Rezept für das geplante Meisterwerk gesucht werden. Hier können die Kinder helfen, die notwendigen Details aus dem Internet oder einem Rezeptbuch herauszuschreiben. 

Dabei spielen die einzelnen Zutaten und deren Menge die entscheidende Rolle. Bevor das Backprojekt beginnt, sollte mit den Kindern und dem Partner geplant werden, wer welche Aufgabe erledigt. Eine gute Arbeitsteilung funktioniert nicht, wenn einer den Teig rührt und die anderen die Schüssel ausschlecken. 

Es empfiehlt sich, die Aufgaben sinnvoll nach den Fähigkeiten der Familienmitglieder zu verteilen. Beispielsweise stellt ein Kind alle Zutaten heraus und misst sie ab. Eines schlägt die Eier in die Schüssel und eines rührt um, während die Eltern die Backform fetten und den Ofen vorheizen. 

4. Ein Haushaltsplan erleichtert den Familienalltag

 Nach dem gemeinsamen Backen und Kochen sieht die Küche nicht selten wie ein kleines Schlachtfeld aus. In dem Fall stellt sich die Frage, wer das Chaos aus Teigspritzern, benutzten Schüsseln und Geschirr beseitigt. Um lange Diskussionen zu vermeiden, ergibt ein Haushaltsplan Sinn. Ein Wochenplan, der die Pflichten einzelner Familienmitglieder im Haushalt auflistet, schafft Klarheit und verhindert, dass Mama allein als Reinigungskraft fungiert. 

Um diesen zu erstellen, kann sich die Familie beispielsweise jeden Sonntag zusammensetzen und die Pflichten für die nächste Woche verteilen. Bei jeder anstehenden Arbeit kann gefragt werden, ob jemand sie freiwillig übernimmt. Gibt es keinen Freiwilligen, kommt ein Losverfahren zum Einsatz. Bei der Haushaltsplanung empfiehlt es sich, auf eine gerechte Verteilung der Aufgaben zu achten. Ebenso gilt es, das Alter der Kinder zu berücksichtigen. 

Die Haushaltspflichten sollten altersgerecht vergeben werden, ohne den Nachwuchs zu überfordern. Gut zu bewältigende Aufgaben für Kinder ab dem Kindergartenalter sind:

  • Aufräumen des eigenen Zimmers,
  • Tischdecken und Wegräumen des eigenen Geschirrs,
  • Hilfe beim Ausräumen der Spülmaschine,
  • Staubwischen auf niedrigen Flächen. 

Ab dem Grundschulalter besteht die Möglichkeit, die Kinder bei den folgenden Pflichten einzubinden:

  • Staubsaugen,
  • Aufräumen der Wäsche,
  • Müll wegbringen,
  • Haustiere versorgen.

 Diese Pflichten lassen sich für den Nachwuchs entsprechend seinen Fähigkeiten schrittweise erweitern. Auch das gemeinsame Erstellen des Haushaltsplans mit allen Familienmitgliedern ist sinnvoll. Kinder motiviert es, die eigenen Aufgaben festzuhalten. Der Plan kann dann an den Kühlschrank oder einen anderen gut sichtbaren Platz gehängt werden. Damit behalten alle ihre Haushaltspflichten im Auge. Die Ausrede, die notwendigen Hausarbeiten nicht zu bemerken, entfällt mit diesem Trick. 

5. Die Pflege von Haustieren planen und aufteilen

 Zahlreiche Kinder wünschen sich sehnlichst einen kuscheligen Gefährten, mit dem sie spielen und schmusen können. Die Verantwortung, die ein Haustier mit sich bringt, bedenken sie bei ihrem Wunsch oftmals nicht. Sobald das niedliche Hundchen oder die Katze zur Familie gehört, bleiben unliebsame Aufgaben wie:

  • Füttern,
  • Gassigehen,
  • Fellpflege oder
  • Säubern des Katzenklos

an den Eltern – oder schlimmer: einem Elternteil – hängen.

 Das lässt sich vermeiden, wenn bereits vor der Anschaffung des tierischen Familienmitglieds ein Plan für die Aufgabenteilung steht. Eltern sollten ihren Sprösslingen zuerst erklären, welche Pflichten ein Haustier mit sich bringt. Selbst vermeintlich pflegeleichte Tiere wie Fische benötigen regelmäßig Verpflegung und ein sauberes Aquarium. 

Bekommen die Kinder einen Überblick über die Aufgaben, die bei der Haustierpflege auf sie zukommen, ändert sich zum Teil ihr Wunsch. Jedoch bleibt bei vielen dennoch die Sehnsucht nach Hund, Katze oder einem anderen Haustier. In dem Fall kann gemeinsam besprochen werden, wer wann welche Pflichten erfüllt. 

Bei einem Hund hilft etwa ein Gassigehplan. Dieser regelt, welches Familienmitglied wann mit dem Vierbeiner spazieren geht. Ebenso kommt ein Wochenplan für die Haustierpflege infrage. In diesem können folgende Fragen geklärt werden:

  • Wer füttert die Fellnase morgens und abends?
  • Wer badet den Vierbeiner?
  • Wer besucht mit dem Hund den Hundeplatz oder die Hundeschule?

 Bei älteren Kindern, die beispielsweise durch einen Nebenjob Geld verdienen, steht eine weitere Planungsfrage im Raum. Wer beteiligt sich in welcher Höhe an den Kosten für Futter, Spielzeug und den Tierarzt? Eine genaue Planung beugt bei finanziellen Aspekten der Haustierhaltung Unklarheiten und Streit vor. 

6. Wo erleichtern Pläne den Familienalltag?

 Des Weiteren kommen der ganzen Familie Pläne in zahlreichen weiteren Situationen zugute. Sie unterstützen:

  • beim Einkauf von Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken,
  • bei der Organisation außerschulischer Aktivitäten des Nachwuchses oder
  • beim Packen für den Familienurlaub. 

Nicht in jedem Fall ist ein großer Wochen- oder Monatsplan notwendig, der gut sichtbar in der Wohnung hängt. Alternativ reichen mündliche Absprachen, um sich Aufgaben zu teilen.

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