Weil die Not zunimmt

Wuppertal · Waren es vor elf Jahren nur 350 Menschen, die in Wuppertal für die Diakonie arbeiteten, sind es heute fast 2.000. Damit gehört die kirchliche Organisation zu den großen Playern in der Stadt. Jetzt hat sich die Diakonie eine neue Struktur gegeben — mit fünf Tochtergesellschaften für fünf sozial orientierte Schwerpunkte.

 Sie alle gemeinsam (von links nach rechts) sind die neue Leitungsebene der Wuppertaler Diakonie mit Muttergesellschaft und fünf gemeinnützigen Töchtern: (hintere Reihe) Thomas Bartsch, Andreas Polack, Cornelia-Maria Schott, Christine Vieweg und Bärbel Hoffmann sowie (vorn) Mirjam Michalski, Martin Hamburger und Ulrich Liebner.

Sie alle gemeinsam (von links nach rechts) sind die neue Leitungsebene der Wuppertaler Diakonie mit Muttergesellschaft und fünf gemeinnützigen Töchtern: (hintere Reihe) Thomas Bartsch, Andreas Polack, Cornelia-Maria Schott, Christine Vieweg und Bärbel Hoffmann sowie (vorn) Mirjam Michalski, Martin Hamburger und Ulrich Liebner.

Foto: Kirchenkreis Wuppertal

"Wir sind ein Dienstleister" — so Diakonie-Direktor Pfarrer Martin Hamburger. Aber nicht irgendeiner, sondern einer mit evangelischen Positionen. Und man will (und muss) auf dem sozialen Markt der Gegenwart und Zukunft unternehmerisch agieren können. Um das zu gewährleisten, gibt es jetzt unter dem Dach der gemeinnützigen GmbH Diakonie Wuppertal als Muttergesellschaft fünf weitere gemeinnützige GmbH-Töchter: Die mit über 1.000 Mitarbeitern größte ist die Diakonische Altenhilfe mit acht Senioreneinrichtungen und dem Blick auf alles rund um eine stark veränderte (und sich weiter verändernde) Pflegelandschaft. In der Soziale Teilhabe gGmbH geht es um Integration und Inklusion: Hier spiegelt sich die gesamte Bandbreite aller sozialen Wuppertaler Probleme. Es folgen Tochtergesellschaften für evangelische Kindertagesstätten, den Sektor Kinder-Jugend-Familie sowie die Diakonie-Servicegesellschaft.

Bei den Kitas liegt das Hauptaugenmerk auf der problematischen Finanzierung: Die ist für kirchliche Träger nach Diakonie-Auffassung "politisch gezielt unterfinanziert und daher stark benachteiligt", so die Geschäftsführer Ulrich Liebner und Thomas Bartsch. Es müsse auf Landesebene unbedingt ein neues Regelwerk als Nachfolge des "zu Tode reformierten" (O-Ton Ulrich Liebner) Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) geben. Vor allem auch angesichts der Tatsache, dass die Kindertagesstättenplätze in Wuppertal angesichts des starken Bevölkerungswachstums nirgendwo ausreichen.

Fest steht für die Beteiligten: Mit ihrer neuen Struktur kann die Diakonie ihre Versorgungs- und Hilfekette für alle Menschen in Wuppertal, die Versorgung und/oder Hilfe brauchen, optimieren. Martin Hamburger: "So werden wir unserem sozialen Auftrag besser gerecht als in der früheren Struktur, die sehr in Einzelteile zersplittert war." Wichtig: Für die Mitarbeiter hat die Neuaufstellung keine (negativen) Folgen. Gebraucht wird sowieso jeder und jede, denn, so Hamburger weiter: "Wir können keinen unserer Aufgabenbereiche einstellen, die Notsituationen innerhalb der Gesellschaft nehmen eher zu als ab."

Und mit Blick auf Gegenwart und Zukunft in Sachen des Facettenreichtums bei den Beschäftigten des kirchlichen Arbeitgebers: "Wir wollen und werden unser evangelisches Profil greifbar halten. Dieses Profil zeigt sich allerdings nicht allein in der Kirchenzugehörigkeit."

+++++ Fakten +++++

Ansprechpartner und Informationen über die Wuppertaler Diakonie, deren Zentrale an der Deweerthstraße 117 zu Hause ist, gibt es telefonisch unter der Nummer 97 444—0 oder im Netz auf www.diakoniewuppertal.de

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