Bergische Uni Wuppertal Das Ziel – mehr Effizienz für Stecker-Solaranlagen

Wuppertal · Während die Kombination von Solaranlage und Batteriespeicher in Eigenheimen längst Status Quo ist, soll das in Zukunft auch bei Stecker-Solaranlagen wirtschaftlich und ökologisch möglich werden. Das im November an der Bergischen Universität gestartete Projekt „BaSoBa“ – Balkon-Solar-Batterie – untersucht die Speicherung von Überschussenergie und die bedarfsgesteuerte Rückspeisung in die Hausinstallation.

Der Prototyp eines lastgeregelten Batteriespeichersystems soll nun zur Marktreife gebracht werden.

Foto: Lehrstuhl für Elektromobilität und Energiespeichersysteme/Bergische Uni

Was bereits seit einem Jahr als Prototyp erfolgreich in Betrieb ist und im Mai dieses Jahres seitens der Wuppertaler Uni zum Patent angemeldet wurde, kann mit jetzt bewilligten Landes- und EU-Mitteln zur Marktreife gebracht werden. Gegen Ende der 18-monatigen Projektlaufzeit soll ein Unternehmen gegründet und das fertige Produkt vermarktet werden.

Mit Stecker-Solaranlagen können seit einigen Jahren auch Mieterinnen und Mieter aktiv an der Energiewende teilnehmen und ihren eigenen Strom erzeugen – steigenden Anmeldezahlen zufolge ein immer beliebterer Trend. Doch leider wird oft nur ein Bruchteil der erzeugten 300 bis derzeit 600 Watt wirklich im eigenen Haushalt verbraucht: zum einen, weil die Grundlast in deutschen Wohnungen oft nur zwischen 20 und 100 Watt liegt, zum anderen, weil die Energieerzeugung über die Sonne überwiegend dann stattfindet, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner tagsüber außer Haus sind. Der dann erzeugte Energieüberschuss gelangt meist unentgeltlich ins Netz – für viele Anwenderinnen und Anwender keine zufriedenstellende Lösung.

Utz Späth (l.) und Alexander Popp.

Foto: Lehrstuhl für Elektromobilität und Energiespeichersysteme/Bergische Uni

Hierfür muss ein an der Bergischen Universität Wuppertal entwickelter Prototyp eines lastgeregelten Batteriespeichersystems zur Marktreife gebracht werden. Er ermöglicht erstmalig wirtschaftlich die Steigerung der Eigenverbrauchsquote auf bis zu 100 Prozent. Der Einsatz von Second-Life-Batteriezellen macht diesen Entwicklungsschritt zudem auch ökologisch verträglich.

Die Zellen stammen aktuell als Teil der Kreislaufwirtschaft aus gebrauchten E-Scooter-Batterien. Zukünftig sollen die Zellen im großen Stil aus recycelten Batterien von Elektrofahrzeugen gewonnen werden. Einfach zwischen Solarmodul und Wechselrichter gesteckt, regelt „BaSoBa“ die Speicherung der Überschussenergie und die bedarfsgesteuerte Rückspeisung in die Hausinstallation.

An diesem Projekt arbeiten Utz Späth und Alexander Popp vom Lehrstuhl für Elektromobilität und Energiespeichersysteme an der Bergischen Universität. Es wird im Rahmen der Landesinitiative „Start-up Transfer.NRW „mit 264.000 Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.