ver.di übernimmt den Termin Stadthalle: AfD kommt nicht

Wuppertal · Da man beim Landesverband der AfD gar nichts von einer geplanten Veranstaltung in Wuppertal wusste — und daher auch nicht auf eine Anmietung drängte — hat die Stadthalle den gewünschten Termin an ver.di vergeben.

 Wuppertals gute Stube.

Wuppertals gute Stube.

Foto: Jty / Wikipedia

Eigentlich wollte die Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) ihren NRW-Wahlkampfauftakt am Karnevalssamstag (25. Februar) in der Stadthalle am Johannisberg begehen. Doch nach ersten Gesprächen ist es bis heute zu keinem gültigen Vertragsabschluss gekommen, wie Silke Asbeck, Geschäftsführerin der Stadthalle, bestätigt: "Es gab ein vorvertragsähnliches Verhältnis, keinen Vertrag." Jetzt hat die Stadthalle den Termin anderweitig vergeben.

Bereits im Sommer hatte ein AfD-Mitglied als Privatperson und Philatelist den Termin bei der Stadthalle angefragt. Erst später habe sich herausgestellt, dass er Wuppertals gute Stube mit allen Nebenräumen für die AfD mieten wollte. "Bei einem Termin vor Ort sprach er von 2.000 geladenen Gästen", berichtet Asbeck. Angeblich hätten sich Politiker wie Norbert Hofer von der österreichischen FPÖ oder der Niederländer Geert Wilders von der rechtspopulistischen "Partei für die Freiheit" angekündigt.

Der Mann habe immer wieder auf Vertragsabschluss gedrängt, so Asbeck. "Wir mussten aber zuerst mit dem Staatsschutz reden und das Sicherheitskonzept besprechen. Das machen wir nicht nur bei der AfD so, das gehört immer dazu", erläutert die Stadthallen-Chefin.

In der Zwischenzeit hatte der WDR beim Landesverband der AfD nachgefragt, wo man von einer solchen Veranstaltung in Wuppertal gar nichts wusste. Das ließ auch Silke Asbeck aufhorchen. "Wir müssen natürlich auch unsererseits Planungssicherheit haben und hatten schon andere Anfragen für den Termin." Sie schickte ein Fax an die NRW-AfD, in der sie die Reservierung für gegenstandslos erklärte, wenn sich niemand mehr melde. Keine Reaktion.

Als sich nach einer Woche niemand rührte, vergab sie den Termin an die Gewerkschaft ver.di, die nun statt der AfD am 25. Februar in der Stadthalle tagen wird.

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