Persönlichkeit Lesch kommt „zurück“ nach Wuppertal

Wuppertal · Eigentlich wollte Michael Lesch in den siebziger Jahre an der damals noch neuen Gesamthochschule in Wuppertal Germanistik studieren. Doch nach der Immatrikulation besuchte er nur wenige Vorlesungen. Jetzt ist der Solinger, der später unter anderem als "Fahnder" TV-Star wurde, wieder in Wuppertal.

 Michael Lesch und Marina Welsch spielen „Love Letters“ von Albert Gurney, ein Stück, das in den 80er Jahren an den Wuppertaler Bühnen mit Rena Liebenow und Gerd Mayen große Erfolge feierte.

Michael Lesch und Marina Welsch spielen „Love Letters“ von Albert Gurney, ein Stück, das in den 80er Jahren an den Wuppertaler Bühnen mit Rena Liebenow und Gerd Mayen große Erfolge feierte.

Foto: Kammerspielchen

Das Studium hängte er flott an den Nagel, er lebte eine Zeit lang in seiner Geburtsstadt und kellnerte in der Disco "Mumms", dann ging es mit allen Risiken nach München auf die Schauspielschule. Sein skeptischer Vater wurde nach einem Jahr "Funk-und Zahlstille" erst wieder sanftmütig, als ihn der Schauspiel-Lehrer anrief und dem Sohn eine positive Berufsprognose übermittelte.

 Michael Lesch 2000 als „Fahnder“ Martin Riemann im Einsatz.

Michael Lesch 2000 als „Fahnder“ Martin Riemann im Einsatz.

Foto: ARD/Reinhard Rodendah

Nun ist Michael Lesch, mittlerweile 60 Jahre alt nach der Überwindung einer Krebserkrankung doch wieder in seinem Kurzzeit-Studienort Wuppertal gelandet. Gemeinsam mit Marina Welsch begeisterte er im "Kammerspielchen" von Ernst-Werner Quambusch am Rande des Barmer Nordparks in dem Zwei-Personenstück "Love Letters" das Premierenpublikum — allerdings (damals nur eine Vorstellung) an einem sehr heißen Donnerstag im Juni. Jetzt gibt es im Dezember drei weitere Vorstellungen auf Mallack.

Jahrelang hat Michael Lesch in zahlreichen Fernsehrollen (Der Fahnder, Ein Heim für Tiere, Freunde fürs Leben) geglänzt, zuletzt von 2006 bis 2013 als Leipziger Zoodirektor Dr. Reinhard Fährmann in der quotenstarken ARD-Serie "Tierärztin Dr. Mertens". Sein Ende dort war nicht ganz freiwillig, Michael Lesch wollte nicht als schnöder Textvorleser oder Regie-Sklave enden. Einen weit wichtigeren Kampf hatte er schon zuvor gewonnen: Eine Ende der 90er Jahre bei ihm diagnostizierte Krebserkrankung besiegte er mit ungeheurer Willensstärke und acht Chemotherapiezyklen trotz zahlreicher Komplikationen. Die Erlebnisse verarbeitete er wenige Jahre später in seinem Buch "Ein Jahr Hölle".

Den Kontakt nach Wuppertal hatte Marina Welsch hergestellt — auch sie eine film- und bühnenerfahrene Schauspielerin, die in der Künstler- Agentur von Michael Lesch-Ehefrau Christina Keiler "gelistet" ist. Lesch: "Sie hat mir vorgeschlagen, etwas Gemeinsames zu machen und wir haben Ernst-Werner Quambusch dann dieses Stück vorgeschlagen."

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